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Gasalarm in LeichlingenBagger beschädigt Rohr – Anwohner mussten Häuser verlassen

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Gasleck Leichlingen 1

Einsatzkräfte der Feuerwehr an der Unglücksstelle an der Neukirchener Straße in der Leichlinger Innenstadt.

Leichlingen – Bei der Ausschachtung einer Baugrube an der Neukirchener Straße hat ein Baggerfahrer am Donnerstagmorgen eine Gasleitung getroffen und mit der Schaufel durchtrennt. Durch das Leck trat massiv Gas aus. Wegen der Explosionsgefahr sorgte die alarmierte Feuerwehr mit der Polizei sofort für eine Vollsperrung der Neukirchener Straße. Die benachbarten Wohnhäuser wurden evakuiert.

Etwa 30 Menschen, die aus ihren Wohnungen geholt wurden, verbrachten die Zeit bis zur Entwarnung im großen Sitzungssaal des Rathauses. Der Großeinsatz sorgte in der Leichlinger Innenstadt bis zum Mittag für Verkehrsbehinderungen und Aufregung, verlief am Ende aber glimpflich. Es kam zu keinem Brand und niemand zu Schaden. Gegen 13 Uhr war das Leck repariert und konnten die Nachbarn in ihre Wohnungen zurück.

Bei der Baustelle, wo das Unglück kurz vor 10 Uhr geschah, handelt es sich um den Neubau des Eigentumswohnungs-Komplexes der Firma Zwingenberg. Das gelbe Gasrohr im Erdreich, das der Baggerfahrer versehentlich traf, ist gerade erst neu verlegt worden, weil die unter der Wiese zuvor vorhandene Leitung dem Neubau im Weg war. In einem Schrottcontainer neben der Unglücksstelle liegen noch die demontierten alten Rohre. Warum der über die Panne am meisten erschrockene Baggerführer von der Existenz der Leitung nichts wusste, muss noch geklärt werden. Durch die Beschädigung wurde ein Flansch der Hauptleitung abgerissen.

Schlauchleitungen verlegt

Die Freiwillige Feuerwehr bereitete sich für den Fall der Fälle auf einen Löschangriff vor und verlegte Schlauchleitungen. Sie war mit den Löschzügen 1 und 3, der Drehleiter und dem Gefahrgut-Gerätewagen vor Ort. Techniker der fürs Leichlinger Stadtwerke-Netz zuständigen Energieversorgung Leverkusen (EVL) sperrten die Gas-Versorgung und dichteten das Leck zunächst provisorisch ab. Der städtische Bauhof und die Polizei sperrten die Neukirchener Straße zwischen den Einmündungen Am Büscherhof und der Alten Holzer Straße ab, über die der Verkehr drei Stunden lang umgeleitet wurde.

Kräfte der Feuerwehr, Polizei und Ordnungsamt bereiteten derweil die Evakuierung der dicht nebenan stehenden Wohnhäuser der Siedlung Cremers Weiden vor. Drei Dutzend Personen wurden zu Hause angetroffen und in Sicherheit gebracht, darunter auch demente und gehbehinderte Senioren. Als Sammelstelle bot sich der nur 200 Meter entfernt liegende Ratssaal an, der vor Jahren bereits bei einem nächtlichen Brand zur Weihnachtszeit im Hochhaus am Büscherhof als Notquartier gedient hat.

Mitarbeiterinnen des Bürgermeister-Büros und der Zentralen Dienste, Ann-Kristin Gröne, Simone Walzer und andere Kolleginnen, kümmerten sich um die überwiegend älteren Bürgerinnen und Bürger und versorgten sie mit Kaffee und Kaltgetränken. Als die Wartezeit lang wurde und sich die ersten Betroffenen mittags allmählich Sorgen um ihr Hab und Gut machten, bestellte die Stadtverwaltung ihnen im Café auch noch belegte Brötchen, um sie zu verpflegen. Gegen 13 Uhr hatten die EVL-Techniker das Leck repariert, konnten die Straßensperrungen aufgehoben und die Bewohner wieder in ihre Häuser zurück begleitet werden. Minuten später setzten auch die Bagger ihre Arbeit schon fort – vorsichtig.

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