GasleitungWiese in der Wiembach-Aue wird zu Lagerplatz - Boden belastet

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Teils ist die Wiese sogar versiegelt, weitgehend aber mit Schotter bedeckt.

Teils ist die Wiese sogar versiegelt, weitgehend aber mit Schotter bedeckt.

Burscheid – Der Baustopp des Rohrlagerplatzes in Dürscheid im vergangenen September ist aufgehoben. Die Pipelinegesellschaften Open Grid Europe (OGE) und die Baufirma NETG richten auf der Wiese in der Wiembach-Aue ihren Lager- und Rohrzerlegeplatz ein.

Ohne Genehmigung begonnen

Den Bau des Platzes nahe des Biotops Wiembach hatte die Gesellschaft nach einer früheren Aussage eines Sprechers des Rheinisch-Bergische Kreises ohne Genehmigung begonnen. Die Untere Landschaftsschutzbehörde war etwa nicht eingebunden, der Weiterbau wurde deshalb im vergangenen September unterbrochen. Jetzt scheint es, dass man die meisten Probleme aus dem Weg geschafft hat.

Abwasserleitung als Auflage

Der Kreis machte zur Auflage dass eine Abwasserleitung eingerichtet wird. „Der Lagerplatz in Dürscheid besteht aus zwei Bereichen. Es gibt einen Bereich, auf dem die alten Rohre nach ihrem Ausbau angeliefert, zwischengelagert und zerschnitten werden. Dieser Bereich wird befestigt und über die genannte Abwasserleitung an das Kanalsystem der Stadt Burscheid angeschlossen, da zu erwarten ist, dass hier verschmutztes Wasser anfällt“, erklärt die Kreisverwaltung.

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Ein weiterer Bereich sei mit Schotter befestigt und diene in erster Linie der Lagerung der neuen Rohre. „Das auf die Fläche auftreffende Niederschlagswasser wird ebenfalls gefasst und einer Versickerungsanlage, Rigole, zugeführt. Diese Rigole wird gerade errichtet“, erklärt der Kreis. Bei der Errichtung der Rigole habe sich aber herausgestellt, dass das Aushubmaterial belastet sei.

Start noch ungewiss

Derzeit würden Analysen durchgeführt, um herauszufinden, ob eine Versickerung an dieser Stelle möglich sei. „Ergebnisse liegen noch nicht vor. Ein Datum, zu dem die Nutzung des Platzes erfolgen soll und der Bau beginnt, steht noch nicht fest“, erklärt die Kreisverwaltung.

Auf dem 11 600 Quadratmeter großen geschotterten Platz sollen einerseits Pipeline-Rohre gelagert werden und für den passgenauen Einbau in die Gasleitung die richtige Krümmung bekommen. Dort soll aber demnächst auch ein 3,6 Kilometer langes Stück einer alten Pipeline in Segmente auf Containergröße zersägt werden und für den Versand fertig gemacht werden. Dürscheid ist somit temporärer Lager- und Schrottplatz auf der Grünen Wiese, der nach Verlegung der Leitung wieder abgeräumt werden soll.

20 Laster am Tag dürfen fahren

Am Zerlegeplatz wird man nicht nur mit Stahl, sondern auch mit schwierigem Abfall umgehen. Die alten Rohre sind mit einer Schicht Bitumen isoliert. Das Material soll schadstofffrei sein, sagte ein Sprecher von OGE. Dass die Firma ihre alten Rohre nicht beim lokalen Recyclingunternehmen Bender in Opladen zerlegen lässt, die Arbeit auf der Wiese im Landschaftsschutzgebiet selbst machen will, erklärt man bei OGE damit, dass auf diese Weise die Wege kurz gehalten werden sollen, Lkw-Verkehr vermindert werden soll. Für den Platz sind gemäß der jetzt vorliegenden Genehmigung täglich 20 Lkw-Bewegungen erlaubt.

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