Nach dem Starkregen kam der SturmMann schwimmt durch Unterführung in Rösrath

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Die Unterführung am Bahnhof Rösrath wurde überflutet.

Rhein-Berg – Umgerissene Bäume, Bauzäune und Laternen, gesperrte Straßen und beschädigte Häuser. Nach dem Starkregen am Morgen richtete am Mittwochabend ein Gewitter mit heftigen Böen eine Reihe von Schäden unter anderem in der Kreisstadt an. War die Bahnsteigunterführung am Bahnhof Rösrath am Mittwochmorgen laut Rettungsleitstelle noch „knöcheltief“ überflutet, so stand das Wasser darin am Abend mehr als zwei Meter hoch, wie Rösraths Feuerwehrsprecher Björn Roth vermeldet. Ein Mann schwamm darin sogar, bevor die Feuerwehr die Unterführung mit mehreren Pumpen trockenlegte.

Durch Starkregen habe das Wasser am Abend binnen Minuten 50 Zentimeter hoch auf den Straßen gestanden und sei etwa von der Bensberger Straße auch in die Unterführung geflossen, so die Feuerwehr. „ Kanaldeckel wurden hochgedrückt und Keller sowie Tiefgaragen liefen voll Wasser“, berichtet Feuerwehrsprecher Roth von der besonders stark betroffenen Kommune in Rhein-Berg. "Der Wind ließ Bäume umknicken. Teilweise blockierten sie Straßen oder landeten auf abgestellten Autos“, so Roth.

Hauptstraße in Rösrath erneut unterspült

Fatal: Auch die Hauptstraße wurde offenbar erneut an der Stelle unterspült, an der eine monatelange Baustelle wegen eines drohenden Hangrutsches gerade  abgeschlossen war. Sie wurde erneut teilweise gesperrt. Der Straßenbaulastträger Straßen NRW konnte auf Anfrage dieser Zeitung gestern noch keine Angaben dazu machen.

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Um kurz nach 19 Uhr besetzte die Feuerwehr Rösrath ihren eigenen Meldekopf, um die Einsätze direkt vor Ort abarbeiten zu können. Zu 81 Einsatzstellen wurden die mehr als 60 Feuerwehrleute bis nach Mitternacht gerufen. „Personen sind glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen“, so Feuerwehrsprecher Roth.

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Auch in Overath waren sämtliche Feuerwehreinheiten bis spät in die Nacht mit eigenem Meldekopf im Einsatz. „Wir hatten starke Fallwinde, die haben Bäume nicht einfach umstürzen lassen, sondern ganze Kronen herausgerissen und durch die Luft gewirbelt“, so Feuerwehrsprecher Marco Bücheler auf Anfrage.

22 Einsätze zählte auch die Feuerwehr Bergisch Gladbach zwischen 19 Uhr und 22.30 Uhr, als sich das Unwetter in der Kreisstadt etwas beruhigte. Um kurz nach 19 Uhr waren  laut Feuerwehrsprecher Elmar Schneiders  auch in  Bergisch Gladbach die  Zahl der Notrufe rasant in die Höhe geschnellt. Kurzerhand wurden sämtlichen ehrenamtlichen Einheiten der Feuerwehr in Dienst gestellt.

In Heidkamp ging auf der Hauptverkehrsachse zwischen Bensberg und der Stadtmitte nach wenigen Minuten gar nichts mehr. Unweit des Netto-Markts waren mehrere Bäume umgestürzt. Einer hatte eine Straßenlaterne umgerissen, die wie Äste und Baumstämme danach auf der Straße lag. Nachdem die Feuerwehrleute die Holzstämme mit der Motorsäge zerteilt und auf Seite geschafft hatten, schnitten sie mit einem Trennschleifer auch noch die quer über der Fahrbahn liegende Laterne ab.

Gesperrt war währenddessen auch die Verbindungsstraße zwischen Moitzfeld und Overath-Immekeppel. „Dort waren mehrere Bäume umgestürzt“, so Feuerwehrsprecher Elmar Schneiders. Im Stadtteil Katterbach habe die Feuerwehr zudem rund drei Stunden benötigt, um einen umgestürzten Baum aufwendig mit der Drehleiter von einem Haus zu entfernen. In der Stadtmitte drohte zwischenzeitlich eine Fichte vom Zanders-Gelände auf die Straße An der Gohrsmühle zu stürzen. Auch dort war die Feuerwehr mit Drehleiter und Motorsäge zu Gange. Insgesamt waren 77 Feuerwehrleute unter Leitung von Hendrik Elias im Einsatz.

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