Höhere StrompreiseViele Energieversorger der Region heben Tarife an

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Stromzähler

Im April steigen die Strompreise.

Rhein-Berg – Man kann fast die Uhr danach stellen: Im April steigen die Strompreise. 2019 war das bei zahlreichen Energieversorgern so, und 2020 wird es erneut so sein.

Diesmal tut der Preisaufschlag dem Geldbeutel empfindlich weh: Ab April erhöht auch der Bergisch Gladbacher Energieversorger Belkaw spürbar die Strompreise. Im April 2019 hatte der Anbieter seine Strompreise zuletzt angehoben, jetzt folgt eine neue Preisrunde. Ausgaben für Strom haben damit einen immer höheren Anteil an den Lebenshaltungskosten. Je schneller der Zähler läuft, um so teurer wird es für die Kunden.

Weitere Anbieter erhöhen ihre Preise

Die Belkaw steht nicht alleine: Auch RheinEnergie, die Stadtwerke Rösrath und Aggerenergie in Gummersbach kündigen Preissteigerungen zum 1. April an. In ganz Deutschland rollt eine Welle der Strompreissteigerungen, laut Branchendienst Verivox kommt es bei 568 von 820 Versorgern zu Preiserhöhungen.

In der Grundversorgung sowie in den Verträgen Fair regio plus und Trade regio plus zahlen Kunden der Belkaw ab April nach eigener Berechnung rund 7,5 Prozent mehr für die verbrauchten Kilowattstunden. Grundpreise und Zählerpreise bleiben laut Mitteilung des Energieversorgers stabil. Für einen Musterkunden mit 3000 Kilowattstunden Jahresverbrauch steigt der Strompreis im Tarif Fair regio plus um knapp 59 Euro im Jahr (oder 4,87 Euro im Monat).

Wer mehr Kilowattstunden Strom verbraucht, wird entsprechend stärker zur Kasse gebeten. In den nächsten Tagen will die Belkaw alle Kunden in einem persönlichen Brief über die bevorstehenden Preisveränderungen informieren. Gesellschafter der Belkaw sind die Stadt Bergisch Gladbach (sie hält 49,9 Prozent) und der Energieversorger RheinEnergie in Köln (50,1 Prozent). Geschäftsführer des Unternehmens sind Klaus Henninger und Manfred Habrunner.

Gestiegene Beschaffungskosten und Netznutzungsentgelte

Begründet wird der Preisanstieg mit den weiter gestiegenen Beschaffungskosten und den ab Januar gestiegenen Netznutzungsentgelten. Auch höhere Kosten bei der Erneuerbaren-Energie-Umlage (EEG) und bei der Umlage für „abschaltbare Lasten“ werden angeführt. Die Muttergesellschaft RheinEnergie hat ebenfalls eine Erhöhung der Strompreise zum 1. April bekanntgegeben. Hier liegt der Anstieg im Mittel bei 8,5 Prozent. Höhere Beschaffungskosten und Umlagen gibt auch die RheinEnergie als Grund an.

„Bei uns wird der Preisanstieg bei den Stromkosten voraussichtlich nicht so kräftig ausfallen wie bei den Mitbewerbern“, erklärt Swea Menser, Sprecherin der Stadtwerke Rösrath. Noch werde im Vorstand gerechnet, eine Erhöhung beim „RöStrom“ zum 1. April sei wahrscheinlich. Auch die Stadtwerke seien an den Strommarkt gekoppelt und müssten die steigenden Ausgaben bei Entgelten und Umlagen tragen. Teurer wird der Strom auch bei der Aggerenergie aus Gummersbach, der Umfang des Preisanstiegs steht laut Unternehmen noch nicht fest. Keine Auskunft zu Preissteigerungen konnte am Dienstag der Energieversorger Bergische Energie und Wasser GmbH (BEW) aus Wipperfürth geben.

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In Overath hatten die Stadtwerke die Strompreise für ihr Produkt „O-Saft“ zum 1. Januar angehoben. Arbeitspreis und Grundpreis waren zwischen drei und vier Prozent teurer geworden.

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