Kröten auf WanderschaftSchutzzäune werden in Burscheid und Leichlingen aufgebaut

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In den Eimern werden die Amphibien gesammelt.

In den Eimern werden die Amphibien gesammelt.

Burscheid/Leichlingen – Der Naturschutzbund (Nabu) für den Rheinisch-Bergischen Kreis hat am Freitag wieder einen Amphibienschutzzaun an der Kreisstraße 2 in Blasberg bei Dohm aufgebaut.

Plattgefahrene Amphibien

Schon in der vergangenen Woche waren zahlreiche plattgefahrene Kröten auf der Fahrbahn zu sehen, die offenbar durch die Wetterkapriolen verführt waren, bereits auf Wanderschaft zu gehen.

Der Zaun soll die Tiere nun schützen. In der Gemeinschaftsaktion des örtlichen Nabu und der Naturschutzstation Leverkusen/Köln sammeln Ehrenamtliche die Tiere aus Eimern im Bereich des Zauns ein und tragen sie über die Straße, um sie weiter unterhalb auszusetzen. Bevorzugtes Ziel sind die Fischteiche in Dohm.

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Jedes Frühjahr bei zehn Grad und bevorzugt feucht-regnerischer Witterung setzen die Insektenvertilger wie Frösche, Molche und Kröten sich in Richtung der Laichgewässer in Bewegung. Der Nabu bittet Autofahrer, besonders an folgenden Straßen aufmerksam zu sein:

■ In Leichlingen und Umgebung sind es die Seestraße längs des Erholungsgebiets Diepentalsperre, die Straße längs des Hasensprungweihers in Richtung Klinik Roderbirken, die Witzheldener Straße in Höhe der Gastwirtschaft „Haus Stöcken“, die Straße Am Murbach in Richtung „Wietscher Mühle“ sowie in Höhe der Spinnerei „Braun und Brudes“ sowie die Straße Nagelsbaum unterhalb des Grünscheider Hofs.

■In Burscheid gilt zudem die Landesstraße 58 als kritisch. In Höhe des Sieferhofs baut der Nabu am heutigen Samstag ebenfalls eine Krötenschutzzaun auf und bittet zum Schutz der Einsatzhelfer, langsam zu fahren. Das gilt auch für die kommenden Wochen, in denen die Einsatzhelfer immer wieder die Zäune kontrollieren und die Tiere einsammeln.

■In Wermelskirchen wird am Samstag, 20. März, laut Nabu ein dritter Amphibienschutzzaun in Höhe der Hilgener Straße, Ortseinfahrt Bechhausen aufgestellt. „Auch hier wird im eigenen Interesse, da Unfallgefahr durch möglicherweise rutschige oder glatte Fahrbahn aufgrund der überfahrenen Tierkörper besteht, um angepasste Fahrweise in der Zeit der Laichwanderung gebeten“, erklärt der Nabu.

Querung gleicht Todeskommando

Dort fänden besonders viele Tiere den Tod durch motorisierten Verkehr. Bis zu 50 Prozent seien keine Seltenheit. Ein laichvolles Weibchen benötige mit seinem Partner auf dem Rücken über eine halbe Stunde, um eine Straße zu überqueren. „Bei einem Verkehrsaufkommen von mehr als 40 Fahrzeugen in einer halben Stunde gleicht dies einem Todeskommando“, so der Nabu.

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