Konzerte und KurseStockhausen-Tage in Kürten – Musiker aus 22 Nationen dabei

Lesezeit 4 Minuten
Immer für Überraschungen gut: Aufführung in der Sülztalhalle im Jahr 2017.

Immer für Überraschungen gut: Aufführung in der Sülztalhalle im Jahr 2017.

Kürten – Beim Pressegespräch scheint es, als wäre der große Meister mit dabei. Karlheinz Stockhausen (1928-2007) hat der Welt ein Bergmassiv an Kompositionen hinterlassen, die musikalisch Erde und Kosmos verbinden wollen.

„Lernen, wer inspiriert“ habe Stockhausen noch zu Lebzeiten als Motto für die Kurse des Jahres 2019 ausgegeben, berichtet beim Vortreffen im Rathaus Suzanne Stephens, gemeinsam mit Kathinka Pasveer langjährige Wegbegleiterin Stockhausens.

Bürgermeister betont Gastfreundschaft

Das Motto begleitet ab Samstag, 27. Juli, die aus 22 Nationen anreisenden 76 Musiker und Musikwissenschaftler. Eine Woche lang werden sie sich in das Werk Stockhausens versenken, von frühmorgens bis spätabends im Schulzentrum von Kürten an Kursen, Konzerten und Seminaren teilnehmen. Gastgeber der 18. Stockhausen-Kurse für Musik sind die Stockhausen-Stiftung und die Gemeinde Kürten.

Die Organisatoren und Unterstützer der Stockhausen-Konzerte und -Kurse gemeinsam auf der Treppe am Bürgerhaus Kürten.

Die Organisatoren und Unterstützer der Stockhausen-Konzerte und -Kurse gemeinsam auf der Treppe am Bürgerhaus Kürten.

Bürgermeister Willi Heider betont die Gastfreundschaft, zahlreiche Bürger stellten den Musikern Quartiere zur Verfügung. Die Nutzung von Sülztalhalle, Schulzentrum und Bürgerhaus als Spielstätten sei kostenlos. Er freue sich, dass die Stockhausen-Freunde aus aller Welt erneut nach Kürten kämen.

Vereine und Bürger helfen bei der Organisation

Um die Kurse und Konzerte zu stemmen, braucht es in Kürten viele Helfer. Neben Suzanne Stephens und Kathinka Pasveer arbeiten Johanna Stephans-Janning (in der Organisationsleitung), Lilly Fritz und Gisela Meder mit. Aber auch junge Unterstützer gibt es: Tim Sommer, Liron Voormann, Kira Voormann und Lena Schubert. Sie koordinieren die Abläufe an der Sülztalhalle und helfen den nach Kürten gekommenen Gästen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Der Bürgerbusverein stellt seine beiden Kleinbusse kostenlos zur Verfügung, um die Besucher von ihren Unterkünften zum Schulzentrum fahren zu können. Für die Stockhausen-Gäste plant sogar die Kneipe „Zur alten Ulme“ eine Sonderöffnung (sie wird gerade renoviert).

Das Heilpädagogische Zentrum der Guten Hand in Kürten-Biesfeld stellt für sieben Gäste Zimmer bereit. Viele weitere namhafte Förderer gibt es: Kultur- und Umweltstiftung der Kreissparkasse, Kunststiftung NRW, NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft, Ernst-von-Siemens-Musikstiftung und Volksbank Berg.

Appell an Bürgermeister wegen Sülztalhalle

„Wir haben Zeit und wir haben Geduld“, erklärt Kathinka Pasveer das Lernen am Werk. Nirgendwo anders auf der Welt sei man näher an Stockhausens Kompositionen als in Kürten bei den Kursen. Diese Nähe sei das Besondere, findet auch Suzanne Stephens. Die Kurse würden immer in Kürten stattfinden, niemals an einem anderen Ort.

„Bitte, Herr Bürgermeister, lassen Sie die Sülztalhalle so, wie sie ist“, appellierte sie. Denn in den nächsten Jahren wird das Schulzentrum saniert, auch die Sülztalhalle. Der Klang, wie er jetzt sei, müsse unbedingt bleiben. Die Klarinettistin denkt schon an Projekte nach den Kursen. Vielleicht könne man aus jedem der fünf Kürtener Musikvereine einen Trompeter auswählen und anleiten. Dieses Quintett könnte dann zu besonderen Anlässen der Gemeinde den „Michaels Ruf“ von Stockhausen als Willkommen intonieren.

Eröffnung am Samstag, 27. Juli,17 Uhr, mit der Aufführung von „Michaels Ruf“ auf dem Karlheinz-Stockhausen-Platz.

Eine Übersicht zu den öffentlichen Konzerten finden Sie hier

Alle Konzerte in der Sülztalhalle, Olpener Straße, 20 Uhr (nur Sonntag, 4. August, um 18 Uhr). Eintritt frei. Einführung immer eine Stunde vor dem Konzert.

Samstag, 27. Juli: Samstags-Gruß, Nasenflügeltanz, Oberlippentanz, Kinntanz, Capricorn. Mit Patricia Martins (Synthesizer), Paul Hübner (Euphonium), Michael Pattmann (Percussion), Nicholas Isherwood (Bass), Kathinka Pasveer und Florian Zwißler (Projektion).

Sonntag, 28. Juli: Mantra für zwei Pianisten. Mit Ellen Corver und Adrian Heger (Klavier), Jan Panis (Klangregie).

Montag, 29. Juli: Wochenkreis, Klang Zweite Stunde, Freude. Mit Johanna Stephans-Janning (Bassethorn), Roman Rofalski (Synthesizer), Marianne Smit und Miriam Overlach (Harfe), Kathinka und Getru Pasveer (Regie).

Dienstag, 30. Juli: Oktophonie mit Pieta und Synthi-Fou. Pia Davila (Sopran), Marco Blaauw (Flügelhorn), Ivan Pavlov (Synthesizer), Kathinka Pasveer und Juan Verdaguer (Klangregie).

Mittwoch, 31. Juli: 1. Teilnehmerkonzert

Donnerstag, 1. August: Rosa Mystica, Mittwochs-Abschied. Mit Hubert Mayer (Tenor), Benjamin Kobler (Synthesizer) und Kathinka Pasveer (Klangregie).

Freitag, 2. August: Klavierstücke I bis V, 2. Teilnehmerkonzert. Mit Benjamin Kobler (Klavier), Kathinka Pasveer und Florian Zwißler (Klangregie).

Samstag, 3. August: 3. Teilnehmerkonzert.

Sonntag, 4. August (18 Uhr): Inori. Tanzmimen: Emmanuelle Grach, Jamil Attar, Winnie Huang, Diego Vásquez (Tanzmimen) und Kathinka Pasveer (Klangregie).

Rundschau abonnieren