StichwahlWilli Heider bleibt Bürgermeister von Kürten

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Willi Heider und Marc Beer

Kürten – Kürten ist weiter Willi-Heider-Land: Kurz vor 19 Uhr knallten die Konfettikanonen im Bürgerhaus und Willi Heider (62) stand im Glitzerregen. Der amtierende Kürtener Bürgermeister, angetreten als parteiloser Bewerber mit Unterstützung der Freien Wähler, triumphierte in der Stichwahl mit 71,5 Prozent gegen Herausforderer Marc Beer (46) von der CDU. Beer kam auf 28,5 Prozent der Stimmen. Bei der Stichwahl 2014 hatte es den gleichen Ausgang gegeben, damals mit 61 zu 39 Prozent für Heider. Die Wahlbeteiligung stieg zwar von 39 Prozent 2014 auf 45,3 Prozent. Dennoch: Die meisten Wähler blieben daheim.

„Jetzt fällt die Anspannung ab. Das Ergebnis ist eine Anerkennung für die vergangenen sechs Jahre als Bürgermeister“, meinte der Wahlsieger aus Kürten-Olpe. Er empfinde den Ausgang auch als „kleines Dankeschön“ seitens der Vereine, von denen er viel Zuspruch erfahren habe. Ihm sei es wichtig, als Bürgermeister so oft wie möglich die Feste und Feiern der Vereine zu besuchen.

Heider war mit seiner Frau Sonja und zwei der fünf erwachsenen Kinder zur Wahlparty gekommen. Zahlreiche Verwandte und Freunde hatte er um sich geschart. Später am Abend sammelten sich noch einige Musiker von Einigkeit Olpe am Bürgerhaus. Sie waren per Whats-App-Nachricht für ein Überraschungsständchen zum Bürgerhaus gelotst worden. Schon nach dem Wahlsieg 2014 hatte der Musikverein zu Ehren seines Mitglieds Willi Heider aufgespielt.

„Alles gut“, meinte Marc Beer, der noch vor Auszählung der letzten Stimmbezirke dem Sieger fair gratulierte. „Das ist Demokratie, da muss man mit leben.“ Anders als 2014, als die Enttäuschung groß gewesen sei, sei der Ausgang der Stichwahl diesmal „erwartbar“ für ihn gewesen, zu groß der Vorsprung von Willi Heider nach Wahlgang eins.

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Er und die Mitglieder der CDU-Fraktion seien bereit, mit dem Bürgermeister und allen anderen demokratischen Kräften zusammenarbeiten. „Jetzt muss es aber voran gehen für Kürten“, forderte er. Sein Ratsmandat habe er bereits angenommen, über die Fraktionsführung der CDU werde in nächster Zeit beraten. Am Montag werde er wieder an seinem bisherigen Arbeitsplatz anzutreffen sein, als Kämmerer im Lohmarer Rathaus (ab November dann erstmals unter einer grünen Bürgermeisterin).

Spannung im Bürgerhaus wollte so recht nicht aufkommen, auch bei den anwesenden Ratsmitgliedern von Grünen SPD, FDP und Freien Wählern galt Amtsinhaber Heider als klarer Favorit. Um 18.24  Uhr meldeten die Auszähler in Dürscheid die ersten beiden Ergebnisse, beide mit deutlicher Tendenz zugunsten von Heider. Schlag auf Schlag liefen die nächsten Zahlen ein, stets mit Trend für den Amtsinhaber.

In seinem Heimatdorf Olpe knackte er mit 82 und 85 Prozent sogar die 80-Prozent-Marke; dort war die Wählermobilisierung mit einer Wahlbeteiligung von 54 und 61 Prozent deutlich am stärksten. In sieben der 16 Kürtener Wahlkreise holte Willi Heider mehr als 70 Prozent, nur in drei Bezirken sackte er unter 60 Prozent. Selbst im Heimatwahlkreis von Marc Beer, in Kürten-Herweg, behielt der Amtsinhaber mit 51,8 zu 48,2 die Oberhand.

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