ParkplätzeStreit über Ausweisung der Flächen für neues Gebäude in Dürscheid

Lesezeit 2 Minuten
Unzufrieden mit der Planung für Parkplätze: Hausarzt Dr. Bert Otte.

Unzufrieden mit der Planung für Parkplätze: Hausarzt Dr. Bert Otte.

Kürten – Eklat im Ausschuss: Vor Ende der Beratung verließ der Dürscheider Hausarzt Dr. Bert Otte verärgert den Sitzungsraum. Zuvor hatte er erklärt, weshalb das geplante Mehrfamilienhaus mit 26 Wohneinheiten am Ortsrand die Hausarztversorgung im Ort gefährde.

Otte, praktischer Arzt in Dürscheid, und mit ihm weitere gewerbliche Mieter aus dem „Gesundheitshaus“ fürchten, dass das geplante Nachbar-Wohngebäude Parkverkehr aufs Gelände des „Gesundheitshauses“ ziehen werde und somit der Hausarztversorgung schade.

Zwei Parkplätze pro Wohnung geplant

Streitpunkt: Statt zwei Parkplätzen pro Wohnung plant die Rheinisch-Bergische Siedlungsgesellschaft (RBS) ihr Dürscheider Projekt mit einem Stellplatz je Wohnung; dies seien Erfahrungswerte, so der Bauträger. Diese Zahl reiche aber nicht aus, argumentierte Otte. Perspektivisch könne er seine Praxis mit einem zweiten Hausarzt führen, was noch mehr Patienten bedeute. Schon heute sei die Situation schwierig, an Ausgabetagen der Tafel (200 Meter entfernt) parkten deren Kunden bereits verbotenerweise am „Gesundheitshaus“.

Im Ausschuss gab es Unterstützung für Otte von SPD und BfB. Vertreter von FDP und CDU sprachen sich in einem ersten Stimmungsbild gegen weitere Parkplätze für den Neubau aus. Entschieden ist aber noch nichts, das Planungsverfahren läuft. Bürger werden die Möglichkeit erhalten, Eingaben ans Rathaus zu schicken. „Wir werden aber nur zustimmen, wenn es 1,5 Stellplätze pro Wohnung gibt“, stellte sich BfB-Vertreter Peter Brülls auf die Seite des Mediziners. In diesem Fall müsste die RBS 39 statt 26 Parkplätzen auf dem Grundstück nachweisen. Ein Stellplatzschlüssel von 1,0 sei zu wenig.

„Ein Parkplatz je Wohnung reicht nicht aus“

Helmut Werning von der SPD erinnerte auch an Besucher oder an Pflegedienste, die zu den Bewohnern kämen. „Ein Parkplatz je Wohnung reicht nicht aus. Es müssen andere Lösungen gefunden werden.“ Wie Brülls brachte Werning eine Stellplatzzahl von 1,5 ins Gespräch.

Dagobert Sagroda (FDP) betonte, auch dem „Gesundheitshaus“ seien Zugeständnisse bei der Parkplatzzahl gemacht worden. Gleiches müsse jetzt für Gebäude der RBS gelten. Das „Gesundheitshaus“ könne auch eine Überwachung seiner Parkplätze vornehmen, empfahl er. Jochen Zähl, Ausschussvorsitzender der CDU, machte deutlich, dass die höhere Stellplatzzahl von 2,0 nur wegen der umgebenden Einfamilien- und Doppelhausbebauung gelte. Jetzt sei die Situation eine andere. Dass der Arzt eine Gemeinschaftspraxis plane, könne kein Maßstab sein. Helmut Müller (CDU) verwies auf die „Gesamtsituation“ mit der Vision eines Einzelhandelsgeschäfts in Nähe von „Gesundheitshaus“ und RBS-Wohnhaus. Auch dort könnten die Hausbewohner später nach Absprache parken. Wichtig sei, dass der Investor bezahlbaren Wohnraum schaffe. An diesem mangele es in Kürten.

Rundschau abonnieren