Splash-Bad KürtenNeue Bad-Chefs kommen aus dem Ruhrpott

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Das Splash-Bad in Kürten

Kürten – Ibrahim Kabakci, 41, und Yavuz Ceyhan, 36, sind die neuen Eigentümer des Splash-Freizeitbads in Kürten. Das muss erklärt werden. Franz Kremers, der Gründer und seit 2007 Geschäftsführer der Betreiber- und Trägerfirmen Splash Betriebs Ltd. KG und K&K Projektmanagement, ist aus seinen beiden Firmen ausgeschieden. Die beiden Geschäftsleute aus dem Ruhrgebiet haben übernommen.

Alles andere bleibe, wie es ist, versichern die neuen Chefs. Das Bad wollen sie zu neuem Glanz verhelfen. Wer hätte das gedacht: Im Splash hat ein neues Kapitel begonnen.

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Investieren ins Splash wollen die beiden Freunde, viel Geld in die Hand nehmen. Pläne gibt es: Für Kinder soll es schon bald mehr Angebote im Bad geben, Kabakci und Ceyhan wollen die Kinder-Projekte kurzfristig planen und bauen. Die erste Aktion steht schon fest: Am Nikolaustag, 6. Dezember, erhalten Kinder von 17 bis 21 Uhr 50 Prozent Rabatt.

Vom 17. bis 26. Dezember geschlossen

Im Außenbereich soll die Bergische Waldsauna um Attraktionen wie eine Salzgrotte ergänzt werden. „Wir erweitern den Badbetrieb“, sagt Kabakci. Vor Weihnachten wird das Bad aber zunächst eine Woche (17. bis 26. Dezember) lang geschlossen: Handwerker renovieren dann die Duschen und Umkleiden. Auch die gläserne Galerie, das Dachgeschoss des Bades, wird modernisiert und ab 2019 als Ort für Veranstaltungen wieder buchbar sein.

Dass sie viele Ideen haben, betonen die Geschäftsführer beim Gespräch mehrfach. Mit mehr Attraktionen sollen mehr Besucher angelockt werden. Anfang November haben die Geschäftsleute das Bad von Kremers übernommen. 12 Jahre hatte der Diplom-Ingenieur das Bad geführt, nachdem er es 2006 für einen Euro der Gemeinde abgekauft hatte.

„Das ist eine normale Unternehmensnachfolge“, sagt der bald 63-Jährige, der hocherfreut ist, sein Bad in neue Hände geben zu können. Er komme in ein Alter, wo man ans Aufhören denke. Über einen Unternehmensberater hatte er Kontakt zu den Interessenten aufgenommen, nach halbjähriger Vorbereitung machten die neue Partner jetzt Nägel mit Köpfen. Kabakci Ist Geschäftsführer der Splash Betriebs Ltd., Ceyhan führt das Trägerunternehmen K & K.

Kremers spricht vom Loslassen, das Splash sei für ihn „wie ein Kind“ gewesen. Für sein Kind hat der Ingenieur nahezu rund um die Uhr gearbeitet und fast nie Urlaub gemacht, er hat investiert in Blockheizkraft, in Außensauna und Außenbad, in Gastronomie und Biergarten. Kremers war am Bad der Mann für alle Fälle und nahezu unersetzlich.

Die Geschichte des Kürtener Spaßbades

Im August 1996 eröffnet das Splash-Bad, eine kommunale GmbH führt zunächst das Bad. Schnell macht das Bad erhebliche Defizite. Ab 2004 Investorenwettbewerb, unter anderem Idee der Fischzucht.

Am 31. Juni 2006 schließt das Bad. Es wird für einen Euro an Franz Kremers verkauft, die Schulden bleiben bei der Gemeinde. Wiedereröffnung am 1. Februar 2008.

Bis 2007 hat die Kommune Bad-Verluste von 7,3 Mio. Euro eingefahren. Jährlicher Schuldendienst von 850.000 Euro bis 2020. Bis Ende 2022 gibt die Gemeinde einen Betriebszuschuss von 210.000 Euro.

„Das Bergische Land ist wunderbar“, schwärmt Ibrahim Kabakci, „da gibt es Potenzial“. Er ist seit drei Wochen täglich in Kürten, pendelt von seinem Wohnort nach ins Bergische. Ein Umzug nach Kürten ist geplant. Die Pläne für ein Hotel am Bad, von Kremers seit Jahren verfolgt, seien weiter aktuell, erklärt Kabakci. Dass er und sein Geschäftspartner bislang keine Erfahrung im Badbetrieb haben, sei kein Nachteil. Jeder fange mit dem ersten Tag an. Die bisherigen Eindrücke hätte ihn begeistert.

Franz Kremers steht als Experte und Mentor den neuen Chefs künftig beratend zur Seite. Die anstehenden Veränderungen wird er als Projektleiter begleiten. Aber in der zweiten Reihe. Seinen Schreibtisch hat er schon geräumt für Kabakci.

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