Straßenbauarbeiten am WinterbergAnwohner in Kürten sehen keinen Baufortschritt

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Die Anwohner Wolfgang Rochter und Manfred Haasbach ärgern sich über die sich dahinziehenden Bauarbeiten.

Die Anwohner Wolfgang Rochter und Manfred Haasbach ärgern sich über die sich dahinziehenden Bauarbeiten.

Kürten – Zweiradfahrer, Rollator- und Rollstuhlfahrer sowie Menschen mit Gehbehinderung haben in Kürten-Dürscheid eine schweren Stand. Zumindest aktuell und wenn sie an der Straße Winterberg und den umliegenden Straßen wohnen, die über die Straße Winterberg angefahren werden. Der Grund: Seit Monaten gleicht die Straße einem Acker, die Teerdecke ist abgetragen worden, die verbliebene Fahrspur ist von Löchern, Rinnen und Erhebungen durchzogen. Im Auto sitzend ist es angeraten die Straße im Schritttempo zu nutzen.

„Das ist jetzt seit Monaten so und wir sehen keinen Baufortschritt“, klagt Anwohner Manfred Haasbach. Nur selten seien Baufahrzeuge zu sehen und es gehe einfach nicht voran. Und in der Tat: Auf rund 300 Meter Straßenlänge ist nur ein mickriger Bagger zu sehen – und der steht. Wohlgemerkt, es ist kein Wochenende sondern ein normaler Arbeitstag.

Ein Jahr für Straßenbauarbeiten

Im April 2018 hat die Gemeindeverwaltung die Anwohner der Straßen Winterberg, Wipperfürther Straße, Durstenweg und Pfarrer-Pohl-Straße über die Baumaßnahme informiert. Ein Jahr seien für die Straßenbauarbeiten eingeplant. Kanalhausanschluss-Sanierungsarbeiten, Wasserleitungsarbeiten, Erdarbeiten für Versorgungsleitungen (Strom, Gas, Glasfaser) und Straßenbauarbeiten seien vorgesehen.

Bauende: April 2019. Dieses sei aber nicht zu halten, fürchten einige Anwohner, die Angst haben, noch länger auf einer Baustelle leben zu müssen. Wolfgang Richter: „Von Anfang August bis Ende September sollten Strom- und Glasfaserkabel verlegt werden. Nun haben wir Anfang Oktober und es ist noch nichts passiert.“ Zumindest seien die Arbeiten schon zwei Monate im Verzug und es sehe nicht so aus als ob in naher Zukunft mit der Verlegung des Kabels begonnen werde. „Hier passiert so gut wie nix“, pflichtet Beate Teller, die auf dem Durstenweg wohnt, ihren Leidensgenossen bei.

Grundsätzlich sei der Ausbau der Straße in Ordnung und man müsse sich als Anwohner damit abfinden. Nur zügig solle es vorangehen, sind sich die Anwohner einig. Die Gemeinde lasse die Arbeiten schleifen, kümmere sich nicht um termingerechte Baufortschritte und kontrolliere die Ausführung nicht konsequent genug.

Dieser Behauptung widerspricht Sascha Bormann, Leiter des Bereichs bauen und Technische Dienste in Kürten: „Ich bin jeden Dienstag vor Ort bei der Baubesprechung und sehe sehr wohl wie dort gearbeitet wird. Es ist halt eine Baustelle.“ Es sei nicht möglich mit mehr Kräften vor Ort zu arbeiten. Dann werde es für die Anwohner unmöglich die Straße zu nutzen.

Bormann nennt nun den Sommer 2019 als „angedachtes“ Fertigstellungsziel. Während der Bauphase seien zusätzliche Arbeiten zutage getreten. So habe man sich entschieden, die Wasserleitungen neu zu verlegen. In der ursprünglichen Planung seien lediglich Reparaturen vorgesehen gewesen. „Erst als wir das Erdreich geöffnet hatten, war klar, dass die gesamten Leitungen erneuert werden müssen“, so Bormann.

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