LeichlingenNeue Wirtschaftsförderin hat schon erste Herausforderungen identifiziert

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Wirtschaftsförderin Myrjam Passing vor dem Leichlinger Rathaus.

Wirtschaftsförderin Myrjam Passing vor dem Leichlinger Rathaus.

Leichlingen –  Sie ist erst seit sechs Wochen im Rathaus. Aber hat „schon richtig die Ärmel hochgekrempelt“ und viele Ideen, wie ihr neuer Chef, Bürgermeister Frank Steffes, lobt. Myrjam Passing ist die neue Wirtschaftsförderin der Stadtverwaltung. Die Nachfolgerin von Sascha Maschinski hat sich mit Leichlingen rasch vertraut gemacht, schnell erkannt, dass der örtliche Einzelhandel und die Obstbauern mit ihren Hofläden starke Branchen sind, dass es an Gewerbeflächen mangelt und die Innenstadtentwicklung eine zentrale Baustelle ist und dass das positive Image der Blütenstadt ein Pfund ist, mit dem man wuchern kann.

Passing, gebürtige Kulmbacherin und in Franken aufgewachsen, kennt viele deutsche Regionen. Sie ist 34 Jahre alt und hat bereits in München, Nürnberg, Landshut, Salzgitter, Hamburg und Leipzig vielfältige Berufserfahrungen gesammelt. Die 34-Jährige hat in Salzgitter und Greifswald Stadt- und Regionalmanagement und Tourismus studiert. Passing wohnt seit zwei Jahren in Köln, war zuletzt als Wirtschaftsförderin in Sprockhövel tätig und freut sich nun über den kürzeren Weg zur Arbeit. Als sie den Namen Leichlingen in der Stellenausschreibung gesehen habe, sei ihr eine Freundin eingefallen, die hier geboren sei und jedes Jahr in die Heimat zurückkehre, um Karneval zu feiern. Die Stadt könne also nicht so schlecht sein, habe sie sich gedacht und ihren Schritt bisher nicht bereut. Im Rathaus, im Kollegenkreis und im kreisweiten Netzwerk ihrer Branche fühle sie sich „gut aufgenommen“, sagt sie. Beim nächsten Unternehmerstammtisch will sie weitere Kontakte knüpfen (siehe „Unternehmer-Treff“).

Unter etwa zehn Bewerbungen für die Wirtschaftsförderungsstelle hat sich Passing mit ihrem breiten Erfahrungshorizont durchgesetzt. Sie hat schon in bayerischen Staatsarchiven, in der Metropolregion Hamburg und in der Leader-Region Leipziger Mutterland gearbeitet, bringt auch Verwaltungserfahrung als Beamtin mit. Vor zwei Jahren kam sie ins Rheinland, wo sie beim Landschaftsverband am Marketing für die Abteil Brauweiler mitwirkte. Hier hat sie jetzt Wurzeln geschlagen. Ihre berufliche Deutschland-Tournee kommt nicht von ungefähr, denn Reisen ist neben Literatur ihr großes Hobby – allerdings nur in Europa, denn sie hat Flugangst, wie sie bei ihrer Vorstellung am Donnerstag bekannte.

Die Obstbauern und Landwirte will sie „als wichtiges Alleinstellungsmerkmal“ gern fördern. Werbung für die Hofläden-Route gibt es ja bereits. Darüber hinaus kann sie, die im Hamburger Obstbaugebiet Altes Land schon Lesungen mit Schauspielern aus dem Thalia-Theater mitorganisiert hat, sich auch ein „Apfelblütenfest“ oder einen Tag der offenen Tür auf den Bauernhöfen vorstellen.

Eine Broschüre zu den Geschäften in der Innenstadt und in Witzhelden steht auf ihrem Zettel ebenso wie mehr überregionale Standortwerbung, um Arbeitskräfte anzulocken. Auch einheitliche Öffnungszeiten im Einzelhandel, am besten ohne Mittagspause und mit längerem Samstag, hat sie im Auge – und sie kennt sich in Leichlingen schon so gut aus, dass sie diesen bisher unerfüllten Wunsch unter „Herausforderung“ verbucht.

UNTERNEHMER-TREFF

Der 24. Leichlinger Unternehmerstammtisch findet am Dienstag, 26. November, im Metallwerk der Kronenberg Profil GmbH, Hochstraße 2, statt. Zu dem Branchentreff, bei dem sich auch die neue Wirtschaftsförderin Myrjam Passing vorstellt, laden Stadtverwaltung, IHK, Wiv und Kreishandwerkerschaft Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltungen für 19 Uhr ein. (hgb)

Myrjam Passing, Wirtschaftsförderin

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