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LeichlingenDrei Städte sitzen bei der Renaturierung der Diepentalsperre mit im Boot

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Die Ruderboote sind stillgelegt. Die Natur hat schon weite Teile der Diepentalsperre zurückerobert.

Die Ruderboote sind stillgelegt. Die Natur hat schon weite Teile der Diepentalsperre zurückerobert.

Leichlingen – Ziemlich still ruht der See an der Diepentalsperre. Die Verlandung der Wasserflächen schreitet naturgemäß fort. Reiher und Enten nehmen das früher von Ruderern, Tretbootfahrern und Anglern genutzte Ausflugsgebiet mehr und mehr in Beschlag.

Von den seit Jahren laufenden Bemühungen, das mehr als 100 Jahre alte Ausflugsziel mit Schwimmbad, Campingplatz und Gasthaus zu verkaufen, dringt kaum etwas aus dem Tal. Es gibt anscheinend noch keinen Investor, der das Erholungs- und Wochenendhausgebiet übernehmen würde.

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Aber der Wupperverband und die zuständigen Mitarbeiter in den Rathäusern der drei Anrainer-Städte verfolgen den großen Plan zur Aufgabe der Talsperre, zum Abbau des Wasserkraftwerks und zur Renaturierung des aufgestauten Murbachs langsam, doch beharrlich weiter. Der Leichlinger Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung hat in seiner Sitzung am Montag einen wichtigen Schritt im Verfahren getan und den finanziellen Beitrag der Stadt an dem Gemeinschaftswerk zugesagt.

Von den fast zwei Millionen Euro Gesamtkosten entfällt ein vergleichsweise geringer Betrag, knapp 49.000 Euro, auf Leichlingen (siehe „Zwei-Millionen-Projekt“).

Das Geld soll laut Beschluss unter der Voraussetzung bereitgestellt werden, dass die Eigentümer eine Viertelmillion übernehmen und die Städte Leverkusen und Burscheid ebenfalls ihr Scherflein beitragen. Leverkusen hat dem bereits im Juli zugestimmt, Burscheid muss es noch tun. 80 Prozent der Kosten übernimmt das Land.

Der Beschluss des Fachausschusses fiel mit zehn Ja-Stimmen, bei einer Ablehnung und vier Enthaltungen aus der CDU-Fraktion, die noch einige Fragen zum Verfahren hat. Der Leichlinger Stadtrat muss dem Plan noch zustimmen. In dessen nächster Sitzung am 27. September wird ein Vertreter des Wupperverbandes das Renaturierungskonzept in einem Vortrag erläutern.

Der bereits 2014 vorgestellte Entwurf zum naturnahen Rückbau der Wasserflächen sieht vor, den Stausee zu leeren, den Murbach künftig frei mäandern zu lassen und Wege- und Sperrdämme zu senken. Einen gewissen Hochwasserschutz für das nach Wietsche und Balken reichende Murbachtal soll das Biotop auch nach dem Umbau leisten. Die zukünftigen laufenden Unterhaltungskosten für das Gebiet wird der Wupperverband übernehmen.

Das Zwei-Millionen-Projekt Renaturierung Diepentalsperre

Die Kosten für die Renaturierung der Diepentalsperre werden auf 1,935 Millionen Euro geschätzt. Abzüglich der Landesförderung (rund 80 Prozent) rechnet man damit, dass die umliegenden Kommunen und die Eigentümer des Areals 443.000 Euro aufbringen müssen. 56 Prozent und eine Einmalzahlung von 62.500 Euro für künftige Unterhaltungskosten sollen die Grundbesitzer übernehmen. Der Finanzierungsplan sieht folgende Aufteilung vor:

Eigentümer: 248.080 EuroStadt Burscheid: 115.180 EuroStadt Leichlingen: 48.730 EuroStadt Leverkusen: 31.010 Euro

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