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Musik von StockhausenMit „Sirius“ von Kürten in die Konzertsäle der Welt

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Aus der „Inori“-Aufführung bei den Stockhausen-Kursen - und -Konzerten 2013 in Kürten.

Aus der „Inori“-Aufführung bei den Stockhausen-Kursen - und -Konzerten 2013 in Kürten.

Kürten – Großes kommt auf die vielen Freunde der Musik von Karlheinz Stockhausen zu. „Sirius“, das seit 20 Jahren nicht mehr aufgeführte Werk für Sopran, Bassklarinette, Trompete und Bass, bringen die Musiker Sophia Körber, Johanna Stephens-Janning, Paul Hübner und Damien Pass abendfüllend wieder auf die Bühne. Nun steht fest: Das Stück wird gleich zweimal bei den Stockhausen-Kursen und -Konzerten im Sommer 2022 aufgeführt. Und es soll anschließend eine internationale Tournee folgen. Veranstalter unter anderem aus Paris, Berlin, Amsterdam, South Carolina/USA und New York haben bislang Interesse bekundet, berichtet die Stockhausen-Stiftung für Musik.

Von Kürten hinaus in die Welt

Wie so häufig, soll die Musik von der Stockhausen-Gemeinde Kürten hinaus in die Welt gehen. „Sirius“, zur Gattung der elektronischen Musik zählend, wird bei der Stockhausen-Woche als Sommerversion aufgeführt, und zwar am Samstag, 9. Juli 2022, und am Sonntag, 10. Juli 2022, jeweils um 20 Uhr in der Sülztalhalle am Schulzentrum. Die Doppelaufführung wird exemplarisch die neuntägigen Stockhausen-Konzerte- und -Kurse eröffnen. Die Abendkonzerte sind, wie immer bei den Kursen, für das Publikum offen. Das anderthalbstündige Werke gilt als kosmologisches Hauptstück des Komponisten, der in späteren Interviews ernsthaft erklärte, er sei auf Sirius ausgebildet worden. Das Werk als solches war eine Auftragskomposition der Bundesrepublik Deutschland zur 200-Jahr-Feier der USA. Schon die Erstaufführung zur Einweihung des Albert-Einstein-Planetariums in Washington D.C./USA hatte seinen kosmologischen Reiz. Der Kosmos durchzieht als Leitmotiv das Spätwerk Stockhausens.

Die Aufführungsvorbereitungen für „Sirius“ sind in den Kürtener Proberäumen bereits weit fortgeschritten. Einzel- und Duettproben mit Suzanne Stephens (Stockhausen-Stiftung) fanden im Januar statt, Trioproben im April. Kathinka Pasveer, ebenfalls von der Stockhausen-Stiftung, und Suzanne Stephens hatten die Musiker im April zu einer Intensivphase nach Kürten eingeladen. Anfang Juli waren in der Heimatgemeinde Stockhausens die Endproben, ein Jahr vor der Aufführung bei den Stockhausen-Kursen. Auf Stehpodesten hielten die Musiker genügend Corona-Abstand voneinander.

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Kathinka Pasveer und Suzanne Stephens, die das musikalische Vermächtnis Stockhausens bewahren, hoffen auf weitere Konzerte. Termine stehen bereits fest: Studierende aller Musikhochschulen NRW beteiligen sich am 29. Oktober an einer deutschen Erstaufführung von „Luzifers Tanz“ in der Philharmonie Essen.

In den Höhlen von Jeita im Libanon soll rund 50 Jahre nach einer ersten Aufführung erneut das Werk „Stimmung“ und „Gesang der Jünglinge“ aufgeführt werden. Kathinka Pasveer hat zugesagt, für die Aufführungen am 31. August und 1. September die Klangregie zu übernehmen.

Zum Stockhausen-Gedenkkonzert, am 4. Dezember in Kürten, führen die Tänzermimen Roberta Gottardi und Winnie Huang das Werk „Inori“ (Anbetung) auf. Parallel wird es im Rathauses eine Ausstellung zu „Inori“-Aufführungen in aller Welt geben.

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