Nachricht an die NachweltHistorische Urkunde bei Megaphon-Abriss gefunden

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Hendrik van Elst (rechts) überreichte Stefan Caplan die Urkunde und den Grundstein für die alte Schule.

Hendrik van Elst (rechts) überreichte Stefan Caplan die Urkunde und den Grundstein für die alte Schule.

  • Beim Abriss des Megaphons tauchte eine Urkunde von 1951 auf, die nun im Archiv liegt.

Burscheid – Die Nachwelt sollte von den Schwierigkeiten der Nachkriegszeit, von Kurzarbeit bei der Schuhfabrik Frankenstein, den Kosten für Speisekartoffeln oder Überstunden in der Metallbranche, in der Firma des Kolbenringherstellers Friedrich Goetze erfahren.

Momentaufnahmen aus der Nachkriegszeit

Diese Momentaufnahmen stehen auf einer Urkunde, die nur durch einen Zufall den Weg aus einem Berg Schutt geschafft hat. Hendrik van Elst, Bauherr auf dem ehemaligen Megaphon-Gelände ist Sträßchen, überreichte sie im Rathaus jetzt Bürgermeister Stefan Caplan.

Das Megaphon wurde abgerissen und offenbarte eine alte Geschichte des vorherigen Schulgebäudes.

Das Megaphon wurde abgerissen und offenbarte eine alte Geschichte des vorherigen Schulgebäudes.

Bauarbeiterden Grundstein und eine darunter verborgene Kupferhülse. Darin steckte die Urkunde, die vom 27. Juli 1951 datiert. Stadtdirektor Schmitz erklärte, warum damals neu gebaut wurde.

Pläne für Schulbau immer verschoben

„Das in den Jahren 1816/17 errichtete Schulgebäude in Sträßchen entsprach schon längst nicht mehr den Anforderungen, die an ein modernes Schulhaus gestellt werden müssen. Bereits 1915 bestand der Plan, ein neues Schulhaus zu errichten, doch der von 1914 bis 1918 dauernde Erste Weltkrieg verhinderte seine Ausführung. Im Jahr 1919 wurde der Architekt Kegel aus Markusmühle beauftragt, neue Planungen durchzuführen. Diesmal machte der am 1. September 1939 ausgebrochene Zweite Weltkrieg der bis zum 8. Mai 1945 die Welt erzittern ließ, das Friedenswerk unmöglich.“

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Zum Ende heißt es: „Wir wünschen und hoffen, dass das neue Schulhaus eine lichte Bildungsstätte für Kinder des Schulbezirks Sträßchen wird, in der sie zu guten und ehrenhaften deutschen Menschen erzogen werden. Möge diese neue Kulturstätte an der alten bergischen Landstraße den kommenden Generationen zum Nutzen und Segen gereichen.“

Bei Einweihung im Chor gesungen

Zeitzeuge Eberhard Kotthaus erinnerte sich. „Als Schüler habe ich bei dem Festakt zur Grundsteinlegung mit meinem Schulchor gesungen. Das war schon besonders.“

Gerade einmal eine Generation drückte die Schulbank, 1966 wurde die Schule wieder geschlossen. Doch dann konnten zahlreiche Bands der Region im neuen Jugendzentrum Megaphon ihre ersten Schritte auf der Bühne machen. Auch der Stand des Gemeindegebiets wurde aufgezeichnet: 1914 war Burscheid 2425 Hektar und hatte 6882 Einwohner.

Einsicht kann im Archiv genommen werden

1951 waren es 2750 Hektar und 11 853 Einwohner. Heute baut Hendrik van Elst baut nun Wohnhäuser und eine Kindergarten. Die Urkunde wird ihren Platz im Archiv haben und kann bei Stadtarchivar Sascha Kempf (☎ 02174 / 67 03 41) zur Einsicht angefordert werden.

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