Altenberger FestivalWas wird aus dem Kultursommer?

Lesezeit 2 Minuten
Die Veranstaltungen des Altenberger Kultursommers waren nicht nur wegen ihrer Spielorte Publikumsmagneten.

Die Veranstaltungen des Altenberger Kultursommers waren nicht nur wegen ihrer Spielorte Publikumsmagneten.

  • Der Kultursommer ist ein kulturelles Aushängeschild für Odenthal. Doch es ist unklar, wie es mit dem Festival in Zukunft weitergeht.
  • Der Grund: Der Vorsitzende des Fördervereins legt sein Amt nieder und der Verein steht nun führungslos da. Ein Nachfolger? Noch nicht in Sicht.
  • Jetzt muss überlegt werden, wie es mit dem Verein und dem Festival weitergeht.

Odenthal – Jürgen Gnest hat alle seine Ehrenämter niedergelegt. Dazu zwängen ihn gesundheitliche Probleme, begründete der 67-Jährige seine Entscheidung. Von seinem Rückzug ist nicht nur die Evangelische Domgemeinde Altenberg betroffen, wo er lange Jahre als Presbyter fungierte, sondern auch der Altenberger Kultursommer, in dessen Organisation er als Vorsitzender des Fördervereins viel Engagement gesteckt hatte.

Der Verein steht nun führungslos da: „Der komplette Vorstand wird nicht zur Wiederwahl antreten“, kündigte Gnest an. Und Nachfolger seien keine in Sicht. Zu groß seien die Anforderungen und auch das finanzielle Risiko.

Kultursommer soll bleiben

„Wir haben die Mitglieder daher angeschrieben, ob der Verein liquidiert werden soll“, so der Vorsitzende. Das Ergebnis sei eindeutig gewesen: „Die überwältigende Mehrheit will, dass der Kultursommer erhalten bleibt, die Veranstaltungsreihe nicht stirbt“, sagte Gnest, der Gründungsmitglied des Vereins ist.

Vor zwei Jahren war das Festival schon einmal in Gefahr, als die Veranstaltung ein Defizit in fünfstelliger Höhe produziert hatte und Gnest private Finanzmittel aufbringen musste, um den Verein zu retten. In diesem Jahr war auch der Altenberger Kultursommer von den coronabedingten Veranstaltungsabsagen betroffen, doch sei es gelungen, bereits geplante Auftritte in das kommende Jahr zu verschieben. Der Verein schreibe wieder schwarze Zahlen. „Wir übergeben einen sanierten Laden.“

Fusion als Lösung?

Die Rettung des Festivals, das für Odenthal ein Aushängeschild darstellt, könnte in einer Fusion liegen. Entsprechende Gespräche würden mit anderen Vereinen geführt, berichtete Gnest. Konkreter wollte er aber nicht werden.

In jeder Hinsicht naheliegend für ein solches Vorhaben wäre wohl der Verschönerungs- und Kulturverein Altenberg. Dessen Vorsitzender Markus Wißkirchen bestätigte, dass es zwar Konzeptideen gäbe und Gespräche geführt würden, aber bisher keine weitergehenden Entscheidungen getroffen worden seien.

Am 29. Oktober findet sich der Förderverein Altenberger Kultursommer außerplanmäßig zur Jahreshauptversammlung zusammen, auf deren Tagesordnung sich die Zukunftsfragen ballen. Eingeladen ist auch Markus Wißkirchen, dem es an Ideen nicht mangelt, wie der Kultursommer, von dem auch er sich wünscht, dass er 2021 fortgesetzt werden kann, künftig aussehen könnte. „Man sollte das Festival nicht kopieren, sondern neu denken“, meinte er – Überlegungen, die er auch dem Förderverein Kultursommer vorstellen will.

Rundschau abonnieren