Odenthaler Pfarrer AndersErzbistum hat neue Hinweise auf sexuellen Missbrauch

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Sankt_Pankratius

Die Odenthaler Kirche Sankt Pankratius, wo Pfarrer Klaus Anders arbeitete.

Odenthal – Schwere Missbrauchsvorwürfe waren im Juni gegen den tödlich verunglückten katholischen Priester Klaus Anders, bis 2009 Kreisdechant und Pfarrer von St. Pankratius Odenthal, erhoben worden. Nun sind beim Erzbistum Köln „relevante Hinweise auf weitere mögliche Missbrauchsfälle“ eingegangen. Das bestätigte Pressesprecher Thomas Klimmek auf Nachfrage. Die Hinweise würden derzeit von der Stabsstelle Intervention geprüft.

Weitere Einzelheiten wollte Klimmek mit Verweis auf „datenschutzrechtliche Vorgaben“ nicht mitteilen. Nach Informationen aus Gemeindekreisen sollen sich aber mindestens zwei weitere Personen beim Erzbistum Köln gemeldet haben, die den Vorwurf erheben, Opfer von sexualisierter Gewalt durch den beschuldigten Priester geworden zu sein.

Erzbistum plant Veranstaltung

Im Sommer diesen Jahres hatte das Erzbistum durch ein Proklamandum in der Gemeinde öffentlich gemacht, dass Pfarrer Anders schwerer sexueller Missbrauch einer Minderjährigen vorgeworfen wird. Dabei soll es sich um Vorfälle aus den 1990er Jahren handeln.

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Zur Untersuchung des Verdachtsfalles hatte das Bistum damals eventuelle weitere Betroffene oder Zeugen aufgerufen sich zu melden und diesen Aufruf öffentlich im Schaukasten der Kirche ausgehängt. Sollten die Informationen zutreffen, werfen nach jetzigem Stand also drei Personen dem Pfarrer sexuellen Missbrauch an ihnen vor.

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Gleichzeitig wurde der Kirchengemeinde, in der sich viele Mitglieder von der Nachricht schockiert zeigten, ein Angebot zur Begleitung beim Aufarbeitungsprozess gemacht. Eine erste Veranstaltung hat im Sommer stattgefunden, ein weiterer Termin soll noch in diesem Jahr folgen.

Klaus Anders war seit 1976 Pfarrer in Odenthal und galt allgemein als beliebter Seelsorger. 2009 stürzte er mit 66 Jahren bei einer Bergwanderung in den Allgäuer Alpen ab. Nach seinem Tod benannte die Kirchengemeinde zu seinem Andenken einen Platz vor der Kirche St. Pankratius nach ihm. Die Schilder wurden unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe abgehängt.

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