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Park-and-ride-Platz in OdenthalGegner haben nach der Wahl größeren Einfluss gewonnen

Lesezeit 3 Minuten
Der bestehende Park-and-ride-Platz sollte jenseits der Bergisch-Gladbacher Straße erweitert werden, um zusätzliche Stellplätze für Pendler zu schaffen. In der Nähe befinden sich das Odenthaler Schulzentrum, das technische Rathaus und das Ortszentrum entlang der Altenberger-Dom-Straße.

Der bestehende Park-and-ride-Platz sollte jenseits der Bergisch-Gladbacher Straße erweitert werden, um zusätzliche Stellplätze für Pendler zu schaffen. In der Nähe befinden sich das Odenthaler Schulzentrum, das technische Rathaus und das Ortszentrum entlang der Altenberger-Dom-Straße.

Odenthal – Die Anlage eines Park-and-Ride-Parkplatzes an der Bergisch Gladbacher Straße ist umstritten. Denn auf dem Areal gegenüber dem Busbahnhof am Schulzentrum befindet sich ein Sumpfwald - ein schützenswertes Biotop. Der Versuch, die Forderungen von Natur- und Landschaftsschutz in Einklang zu bringen mit dem Wunsch nach Parkplätzen und einem sich anschließenden Kreisverkehr, stellte die Planer vor Herausforderungen. Das Konzept, das die Firma Isa-Plan im Planungsausschuss vorstellte, überzeugte dann auch nicht alle.

Der Plan sieht vor, auf dem Gelände rund 56 Stellplätze sowie eine variable Anzahl von E-Ladestationen zu errichten. Alle Parkflächen sollen einen Sicherheitsabstand von fünf Metern zum Biotop einhalten. Die Entwässerung des feuchten Geländes soll über Mulden auf dem Parkplatz erfolgen, in denen das Wasser versickert, durch eine Kiesschicht vorgefiltert und schließlich über Rohre in die Dhünn eingeleitet werden.

Das Sickerwasser vom Parkplatz könne durch eine sogenannte hydraulische Trennung vollständig vom Biotop ferngehalten werden, so die Planer. Die Bewohner der angrenzenden Häuser Im Kamp sollen durch eine zwei Meter hohe Lärmschutzwand vor Belästigungen geschützt werden.

Gesamtkosten 1,2 Millionen Euro

Das Vorhaben des Parkplatzes ist mit einem neuen Kreisverkehr verbunden, um die Situation an der Einmündung des Busbahnhofes zu entschärfen. Die Gesamtkosten bezifferte die Verwaltung auf 1,2 Millionen. Da ein Teil mit 80 Prozent der Kosten öffentlich gefördert werden könnte, läge der Eigenanteil der Gemeinde bei 245 000 Euro. Um das Geld zu bekommen, muss das Projekt nach Angaben der Verwaltung allerdings bis November 2022 fertiggestellt sein. Baubeginn könnte im Herbst 2021 sein.

Die Zustimmung von Bündnis 90/Die Grünen werde das Projekt nicht bekommen, machte Peter Sittart noch vor den Gemeinderatswahlen klar. Ursprünglich habe man die Pläne wegen der Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs gestützt, nun aber halte man die Fläche wegen des Biotops für ungeeignet. „Wir pferchen einen schützenswerten Naturraum in eine Ecke“, kritisierte er.

ÖPNV fördern

Auch die FDP hatte Bedenken: Bevor man an dieser Stelle baue, solle man die Planung des neuen Schulzentrums abwarten, meinte Eva Kuhl. Die SPD konnte die Bedenken der Grünen zwar nachvollziehen, sah aber keine Alternative, um den Parkplatzmangel in Odenthal-Mitte zu beheben. „Alle Parteien wollen immer den ÖPNV fördern, und dann wird abgelehnt“, wunderte sich Peter Paas von der CDU. Auch Fraktionschefin Nicola Ciliax-Kindling sah in der vorgestellten Planung „einen gangbaren Weg“, der allerdings nur beschritten werden solle, wenn es Fördergelder für das Projekt gäbe.

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Am Ende wurde die öffentliche Auslegung der Pläne mehrheitlich beschlossen, drei Mitglieder der Grünen und eines der BRO stimmten dagegen, die FDP enthielt sich. Ob das Vorhaben auch vom neuen Gemeinderat, in dem die Projektgegner nach der Wahl an Einfluss gewonnen haben, weiterverfolgt wird, ist ungewiss.

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