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Rätsel um Unfall in OdenthalVerletzter 18-Jähriger saß wohl selbst am Steuer

Lesezeit 3 Minuten
Als die Retter am Unfallort eintrafen, befürchteten sie den fünften Unfalltoten im Jahr 2018 vorzufinden. Tatsächlich kam der 18-Jährige mit schweren Knochenbrüchen davon.

Als die Retter am Unfallort eintrafen, befürchteten sie den fünften Unfalltoten im Jahr 2018 vorzufinden. Tatsächlich kam der 18-Jährige mit schweren Knochenbrüchen davon.

Odenthal – Dramatische Szenen haben sich in der Nacht zu Freitag auf der B506 in Odenthal-Eikamp abgespielt. Zeugen fanden einen schwer verletzten, 18 Jahre alten Mann aus Kürten hilflos in einem Fahrzeugwrack eingeklemmt. Sofort meldeten die Zeugen den Unfall der Kreisleitstelle. Wie die Polizei berichtet, seien wenig später Feuerwehrleute und Polizeibeamte an der Unfallstelle gewesen. Die Retter befreiten den Kürtener aus dem Fahrzeugwrack.

Der Verletzte soll als erstes angegeben haben, nicht alleine im Fahrzeug gesessen zu haben. Der Fahrer des Unfallwagens sei geflüchtet. Da die Polizei zu diesem Zeitpunkt nicht ausschließen konnte, dass sich noch eine verletzte Person im Umkreis der Unfallstelle aufhält, wurde die Umgebung der Unfallstelle durch die Feuerwehr und einen Polizeihubschrauber mittels Wärmebildkamera abgesucht. Das Ergebnis der Suche war negativ: Die Retter fanden keine Person in der Umgebung.

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Den Unfallhergang schildert die Polizei wie folgt: Das Unfallfahrzeug fuhr auf der B 506 aus Kürten-Bechen kommend in Richtung Bergisch Gladbach. Am Ortseingang sei der Pkw aus noch ungeklärter Ursache gegen den rechten Bordstein geraten und auf die Gegenfahrspur geschleudert worden. Dort sei der Wagen mit zwei Bäumen kollidiert. Durch die Wucht des Aufpralls wurde die Vorderachse des Autos abgerissen.

Retter brachten den schwer verletzten Kürtener in ein Krankenhaus. Dort wurden die Knochenbrüche des Mannes stationär behandelt. Nach den ersten Vernehmungen des 18-Jährigen, der zwar schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt ist, geht die Polizei nicht von einem zweiten Insassen im Unfallfahrzeug aus. Dies berichtet Polizeisprecher Richard Barz. „Nach dem jetzigen Ermittlungsstand saß der 18-Jährige alleine im Auto“, sagte Barz dieser Zeitung. Dazu müsste der Kürtener allerdings mit seinen schweren Knochenbrüchen vom Fahrer- auf den Beifahrersitz geklettert sein. Wie der schwer verletzte Fahrer dies bewerkstelligt haben soll, dafür hat die Polizei aktuell noch keine Erklärung. Darüber hinaus stellte sich bei der Vernehmung des Unfallopfers heraus, dass der Mann nicht der Halter des Unfallfahrzeugs ist. Barz: „Er zeigte auch deutliche Anzeichen von Alkoholkonsum.“

Halter suchte auf der Feier seine Autoschlüssel

Den Halter des Unfallwagens treffen die Beamten am frühen Freitagmorgen auf einer Feier an, auf der auch der 18-Jährige gewesen sei. Dies sollen Zeugen ausgesagt haben. „Der Halter suchte auf der Feier seine Autoschlüssel und konnte sie nicht finden“, sagt Barz. Wie der 18-Jährige in den Besitz der Schlüssel gekommen ist, wird aktuell ermittelt. Dass der 18-Jährige die Schlüssel gestohlen hat, um eine Spritztour mit dem fremden Wagen zu unternehmen, will die Polizei nicht ausschließen.

Die Unfallstelle blieb während der gesamten Unfallaufnahme von 1.30 Uhr bis 5.30 Uhr in beide Fahrtrichtungen gesperrt.

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