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NRW-FörderungGeld des Landes für Bergisch Gladbach, Rösrath und Burscheid

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Rhein_Berg_Fördergeld

Fördergeld von Bund und Land wird auch über Rhein-Berg ausgeschüttet. Aktuell fließen sechs- beziehungsweise siebenstellige Beträge nach Bergisch Gladbach (Bild), Burscheid und Rösrath; Overath hofft auf 2019. 

Rhein-Berg/Köln – Die Overather wollen gerne ran an die Fördertöpfe des Landes, ihre Nachbarn in Bergisch Gladbach und Rösrath werden schon reichlich bedient: Die Rede ist vom „Städtebauförderprogramm 2018“ und vom „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier NRW 2018“.

Insgesamt 71 Förderbescheide an 52 Kommunen aus ihrem Bezirk hat Regierungspräsidentin Gisela Walsken verteilt, das Fördervolumen in ihrem Bezirk liegt bei 98 Millionen Euro. Von den knapp 100 Millionen Euro fließen allein 2,6 Millionen Euro in die Kreisstadt Bergisch Gladbach und 270.000 Euro nach Rösrath. Von den acht Kommunen in Rhein-Berg wird außerdem Burscheid bedient, und zwar mit 652.000 Euro.

Unterschiede bei Kommunen

Ein besonders dicker Batzen, nämlich 3,6 Millionen Euro, geht zudem an die in Bergisch Gladbach sitzende Geschäftsstelle der Regionale-2025-Agentur. Das Geld dient zur Finanzierung des Büros von Anfang 2018 bis Ende 2022. Als offizieller Mittelempfänger ist hier aber auf einer von der Kölner Bezirksregierung auf Anfrage vorgelegten Liste die Gummersbacher Kreisverwaltung ausgewiesen.

„Ich freue mich sehr, dass die Fördergelder des Städtebaus den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und die Lebensqualität in unseren Städten, Orten und Gemeinden deutlich verbessern werden“, betonte die Regierungspräsidentin anlässlich der vorweihnachtlichen „Bescherung“ in Köln.

Die Gladbacher Stadtsprecherin Marion Linnenbrink teilte mit, wofür die Gladbacher Gelder sind: für das Integrierte Handlungskonzept Bensberg, konkret für die Umgestaltung der Schloßstraße (hier: Aufwertung des Oberflächenbelags und Erweiterung der Ergänzungsfläche vor dem Bistro oberhalb der Straße), für die Aufwertung des Burggrabens (Aufwertung Burgmauer, altstadtgerechte Beleuchtung), fürs „Standortmanagement“ inklusive Standortbüro Schloßstraße sowie für die Aufwertung des „Stadtgartens“ zwischen Odinweg, Kardinal-Schulte-Haus und Vinzenz-Pallotti-Straße.

Darüber hinaus werden private Baumaßnahmen zur Verbesserung des Stadtbildes unterstützt (Hof- und Fassadenprogramm) unterstützt. Außerdem werden ein Konzept und eine Richtlinie für einen „Verfügungsfonds“ zur Förderung von Projektideen aus der Bürgerschaft gefördert, und es gibt Geld für die Öffentlichkeitsarbeit, etwa für einen „Tag der Städtebauförderung“.

In Rösrath ist das Geld laut Bezirksregierung für das Integrierte Handlungskonzept, und zwar für eine „aktivierende Immobilienberatung“, eine Quartiersverbindung Heinrich-Heine-Weg sowie die Prozesssteuerung und einen Verfügungsfonds bestimmt. Für Burscheid lauten die Stichworte „Quartiersmanagement, Mehrfachbeauftragung für das Haus der Kulturen, Umgestaltung Obere Hauptstraße, Hof- und Fassadenprogramm, Verfügungsfonds“.

Bezirksregierung betont intensive Beratung

Die Kölner Bezirksregierung rühmt sich, dass aufgrund ihrer „intensiven Beratung und Empfehlung“ knapp ein Fünftel der für NRW verfügbaren Mittel an die Kommunen im Regierungsbezirk ausgezahlt werden können. Weiter heißt es: „Ziel der geförderten Projekte sind unter anderem die Sanierung von Schulbauten, Spielplätzen, Kulturzentren, Sportstätten und die Neugestaltung von innerstädtischen Straßen, Plätzen und Grünflächen. Hiermit wird die Entwicklung von Städten und Gemeinden ein weiteres Stück vorangebracht.“

Die Top 10 im Städtebauförderprogramm 2018 des Landes

1. Gummersbach, Stadtumbaugebiet „Zentrum 2030“, Umbau der „Alten Vogtei“ (Gute Stube von Gummersbach) zum multikulturellen Zentrum: 6,5 Millionen Euro

2. Leverkusen, Stadtumbaugebiet „Neue Bahnstadt-Westteil“, weitere Erschließungsmaßnahmen / Projektsteuerung: 4,4 Millionen Euro

3. Wiehl, Stadtumbaugebiet „Wiehl-Zentrum“, Umbau des Bildungs- und Kulturzentrum (Gymnasium ), 3. Bauabschnitt: 4,0 Millionen Euro

4. Oberbergischer Kreis, Finanzierung der Geschäftsstelle der Regionale-2025-Agentur für den Zeitraum 1.1.2018 bis 31.12.2022: 3,6 Millionen Euro

5. Eitorf, Stadtumbaugebiet „Zentralort Eitorf“, Umbau des Theaters am Park: 3,5 Millionen Euro

6. Bergheim, Soziale Stadt Bergheim Süd-West, Abriss des Hochhauses in der Albrecht-Dürer-Allee / Fassadenprogramm: 3,4 Millionen Euro

7. Düren, Aktive Zentren - Innenstadt Düren, Umgestaltung Kaiserplatz, Hof- und Fassadenprogramm: 4,4 Millionen Euro

8. Kerpen, Soziale Stadt „ISEK Maastrichter Straße“, Neubau Begegnungszentrum Maastrichter Str. / Spielplätze Genter und Maastrichter Str. / Projektmanagement: 2,8 Millionen Euro

9. Bergheim, Städtebaulicher Denkmalschutz „Bergheim-Innenstadt“, Erlebbarmachung der kleinen Erft / Neugestaltung Kölner Str. / Prozessteuerung / Öffentlichkeitsarbeit / Wettbewerb Stadtmauer: 2,6 Millionen Euro

10. Bergisch Gladbach, Aktive Zentren - Stadtumbaugebiet Bensberg, Öffentlichkeitsarbeit, Umgestaltung der Schloßstraße 2. Bauabschnitt A, Aufwertung des Burggrabens, Aufwertung des Stadtgartens, Hof- und Fassadenprogramm: 2,6 Millionen Euro. (sb)

Beim Zugriff auf die Fördermittel gibt es zwischen den einzelnen Kommunen erhebliche Unterschiede, die sich nicht allein durch die unterschiedliche Bevölkerungszahl erklären lassen. Das Städtebauförderprogramm (88 Millionen Euro) listet 59 Einzelmaßnahmen im Bezirk auf, der Investitionspakt Soziale Integration 12 Projekte (9,7 Millionen Euro).

Die höchste Einzelförderung in Sachen Städtebau fließt nach Gummersbach, wo der Umbau der Alten Vogtei zum multikulturellen Zentrum mit 6,5 Millionen Euro gefördert wird. Ohnehin wird Oberberg gut bedient, steht es doch gleich drei Mal auf den ersten fünf Plätzen.

Die kleinste Einzelmaßnahme sind 74.000 Euro für den Eifelort Heimbach. Dort soll etwa der Kreisverkehr am Bahnhof künstlerisch gestaltet werden.

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