„Man hilft nicht nur den Bienen“Thomas Zaun aus Odenhal imkert mit Leidenschaft

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Imker Thomas Zaun an seinen Bienenstöcken.

Odenthal – Im Garten von Thomas Zaun summt und brummt es. Der Grund dafür sind nicht etwa Maschinen oder Autos– sondern Bienen. Der Odenthaler ist seit zwei Jahren Hobby-Imker und betreut mittlerweile sieben Bienenstöcke. „Ich nehme die Natur und meine Umgebung seit ich mich mit Bienen beschäftige ganz anders wahr“, sagte er.

Auf Grünflächen achte er dabei ganz besonders, denn viele davon seien nicht bienenfreundlich. Er wünsche sich, dass die Bauern und Kommunen ihre Grünflächen insektenfreundlicher gestalten würden. Aber auch alle, die einen Garten oder Balkon haben, können leicht etwas für den Naturschutz tun: „Man kann zum Beispiel eine Bienenweide mit stark nektar- und pollenhaltigen Pflanzen für Honig- und Wildbienen anlegen“, erklärte er. „Das Schöne daran ist, man hilft nicht nur den Bienen. So kommen zum Beispiel auch wieder Schmetterlinge in den Garten oder auf den Balkon“, ergänzte er.

In seinen sieben Bienenstöcken wohnen jeweils mehrere zehntausend Bienen, die die Pflanzen in der Umgebung bestäuben. „In einem Bienenstock sind sogar ungefähr 50.000 Bienen. Das ist aber ein starkes Bienenvolk“, erzählte er. Den habe er vom Start-up „Hektar Nektar“ in Kooperation mit „E wie Einfach“ gestellt bekommen.

Das junge Unternehmen möchte bis 2028 die Bienenpopulation um zehn Prozent steigern und arbeitet dafür in Deutschland und Österreich mit verschiedenen Firmen zusammen. „Ich bin online darauf gestoßen und fand das Projekt sofort super“, sagte er. Dadurch würden regionale Imker und die Natur unterstützt.

Wildbienen sind als Bestäuber wichtig für die Umwelt

„Wildbienen bestäuben zwar besser, doch auch die Honigbienen sind gut für das Ökosystem“, erklärt Zaun. Wenn genügend Trachtpflanzen da sind, kämen sie sich nicht in die Quere.

Thomas Zaun hat beim mittlerweile verstorbenem Dorfimker Toni Esch gelernt, wie man Bienen hält. Den Kontakt habe seine Lebensgefährtin hergestellt und das Interesse sei bei beiden schnell sehr groß gewesen. „Ich glaube, ich habe am Anfang alle in meinem Umfeld mit meinem neuen Wissen über Bienen genervt“ erzählte er lachend. Mit dem Thema könne man Bücher füllen und es gebe auch extrem viel Fachliteratur dazu.

Lokale Imkervereine können beim Start helfen

„Aber das Praxiswissen, das ich bei Toni bekommen habe ist unbezahlbar“, so Zaun. Eine Prüfung oder Schulung für Hobby-Imker gebe es in Nordrhein-Westfalen noch nicht, in einigen Bundesländern sähe das aber schon anders aus. Allerdings empfiehlt er, sich an die lokalen Imkervereine zu wenden, wenn man sich fürs Imkern interessiert. Dort kann man die ersten Kontakte knüpfen und entsprechende Kurse zur Bienenhaltung besuchen.

Das Imkern sei ein teures und zeitaufwendiges Hobby, aber der Aufwand lohne sich: „Es fühlt sich gut an, der Natur etwas zurückzugeben“, sagte Zaun. Und das Imkern hat noch einen positiven Nebeneffekt: Der Imker kann eine ganze Menge Honig ernten. In diesem Jahr sind es schon durchschnittlich 30 Kilo pro Volk.

Odenthaler verteilt den selbstgeimkerten Honig

Da er und seine Familie so viel Honig nicht essen können, verteilt er einen großen Teil an Freunde und Bekannte. Die nächsten Ideen für seinen Honig hat Thomas Zaun auch schon: Im Moment versucht er sich an Honig mit verschiedenen Geschmacksrichtungen.

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Um die verkaufen zu dürfen, braucht es aber bestimmte Bescheinigungen, die er gerade beantragt. Bis die Eigenkreationen erhältlich sind, dauert es wohl noch etwas.

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