Brand des „Alten Zollhauses“Gastwirt wendet sich mit emotionaler Nachricht an Gäste

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Kaum mehr als das Tor zum Biergarten blieb unversehrt. Die Küche des Alten Zollhauses (r.) stürzte beim Brand komplett ein.

Kaum mehr als das Tor zum Biergarten blieb unversehrt. Die Küche des Alten Zollhauses (r.) stürzte beim Brand komplett ein.

Overath – Es fällt ihm spürbar schwer, über die Nacht zu sprechen, als sein und der Traum seiner Familie in Flammen aufging. Fassungslos stand Pasquale de Simone (54) bereits am Morgen nach dem verheerenden Brand vor den rauchenden Trümmern des Gebäudes, in dem er mehr als 20 Jahre lang als Gastronom gearbeitet hat. Jetzt wendet er sich mit seiner Familie erstmals öffentlich an seine Gäste.

„Obwohl es zum Glück zu keinen Personenschäden gekommen ist, fühlt es sich so an, als hätten wir ein Mitglied unserer Familie verloren“, wendet sich der Gastgeber schriftlich an seine früheren Gäste. Via Internet, denn „fast alle Unterlagen und Telefonnummern“ habe er im Feuer verloren, so De Simone, der das Alte Zollhaus mit sardischer Küche zu einem angesagten Treffpunkt in der Region gemacht hat.

De Simones Gäste waren sein eigentliches Kapital

Jetzt kann er kaum die Gäste erreichen, die noch für einen geplanten Besuch, vielleicht sogar für eine größere Feierlichkeit in seinem Ristorante reserviert hatten. Die gesamte Gästekartei ist in den Flammen zerstört worden, die am vergangenen Freitag den von der Gastronomie genutzten Teil des denkmalgeschützten Gebäudeensembles „Altes Zollhaus“ bis auf die Grundmauern niederbrennen ließen.

Die Gäste, ihre Treue und Nachfrage, waren De Simones eigentliches Kapital. „Wir bitten um Verständnis, dass wir nun leider nicht mehr jeden persönlich für eine Absage erreichen können“, schreibt die Familie im Internet-Netzwerk Facebook. Dort bedankt sie sich auch mit dem gesamten Zollhaus-Team für die „unglaubliche Arbeit“, die Overaths Feuerwehr, das Technische Hilfswerk, die Polizei und alle weiteren Rettungshelfer geleistet hätten.

Altes Zollhaus: Die Zukunft ist ungewiss

Was die Zukunft bringen wird? Das könne zurzeit noch niemand sagen, äußert sich De Simone. In jedem Fall wolle er versuchen, den Kontakt zu seinen Gästen zu halten. „A presto, bis bald“, schließt er seine Nachricht an die Gäste.

Wie berichtet werden die Brandermittler der Polizei den Brandort nächste Woche noch einmal mit einem Sachverständigen der Versicherung untersuchen. Durch die starken Brandzerstörungen ist die Suche nach der Ursache laut Polizei besonders schwierig.

Seit 1980 befand sich im jetzt niedergebrannten Teil des „Alten Zollhauses“ ein Restaurant. Seit 1998 wurde dieses von Familie De Simone betrieben.

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