FlächennutzungsplanDer Wohnraum in Overath wird knapp

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Idylle rund um Marialinden: Das Bergische Land rund um Köln ist attraktiv für Neubürger.

Idylle rund um Marialinden: Das Bergische Land rund um Köln ist attraktiv für Neubürger.

Overath – Die Overather CDU macht jetzt Druck in Sachen Flächennutzungsplan. Ihr Ratsherr Alexander Willms fordert, die Stadtverwaltung solle prüfen, welche der „noch zu erledigenden Aufgaben durch einen externen Dienstleister erbracht werden können, welche Kosten dafür zu kalkulieren sind und welche Beschleunigung darüber zu erreichen ist“.

Den Bürgern sei nicht zu vermitteln, dass sie geplante Bauvorhaben für die nächsten drei oder mehr Jahre zurückzustellen müssten, bevor sie einen Bauantrag stellen könnten. Der Rat hat den Vorstoß zunächst einstimmig in die nächste Sitzung des Planungsausschusses verwiesen.

Neuaufstellung schon vor zweieinhalb Jahren empfohlen

Schon vor zweieinhalb Jahren, im April 2015, hatte die Stadtverwaltung dem Rat eine Neuaufstellung des Uralt-Plans empfohlen, da sich die Verhältnisse in den vergangenen 35 Jahren doch sehr geändert hätten. Das lehnten die Politiker aber damals ab, und zwar einstimmig.

Im Januar 2016 änderten sie ihre Haltung und beauftragten im Planungsausschuss die Stadtverwaltung einstimmig, das auf das Jahr 1975 zurückgehende und seit dem 7. Februar 1980 gültige Kartenwerk neu aufzustellen. Hintergrund für den Sinneswandel war ein Schreiben der Kölner Bezirksregierung, in dem diese ankündigte, den auf Bezirksebene gültigen Regionalplan ebenfalls neu zu fassen.

Personalengpässe behindern Vorarbeit

Danach jedoch gerieten die Vorarbeiten durch Personalengpässe bei der Stadt ins Stocken. Laut CDU ist selbst das Baulückenkataster noch nicht fertig. Willms: „Alle in der Zwischenzeit eingegangenen Anträge der Bürger auf planungsrechtliche Änderungen – mit dem Ziel, Bauland auszuweisen – liegen seitdem auf Halde, sofern eine Änderung des FNP erforderlich ist.“ Lediglich Projekte auf Flächen, die bereits als allgemeiner Siedlungsbereich festgesetzt seien, beispielsweise in Rappenhohn, könnten entwickelt werden.

Aufgrund der Overather Lage im „abnehmenden Speckgürtel der Metropolregion Köln/Bonn“, der umfänglichen Vorteile als Wohnstandort und des Zuzugs von immer mehr Menschen in diese Region herrsche nicht nur Knappheit an Wohnungen, sondern auch an Bauland, so der Politiker weiter.

Willms: „Dieser Mangel wird immer deutlicher, je länger die Zinsen niedrig bleiben und die Preise im Bergischen Rheinland mit zunehmender Nähe zur Region Köln/Bonn immer weiter steigen.“

Klausurtagung längt überfällig

Mit seinem Beitrag schien Willms auf weitgehende Zustimmung im Rat zu stoßen. FDP-Chef Hermann Küsgen und seine SPD-Kollegin Ruth Rocholl erinnerten daran, dass sich der Planungsausschuss schon längst zu einer Klausurtagung in Sachen FNP zusammensetzen wollte.

Der Willms-Antrag sieht neben einer Bestandsaufnahme zudem vor, dass die Verwaltung mit der Kölner Bezirksregierung darüber verhandeln soll, dass weiterhin Änderungen des alten Plans möglich sind, die dann automatisch in den neuen einfließen.

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