Fluch der BelebungMehr Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern auf Gut Eichthal

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Der Park ist für Radfahrer gesperrt.

Der Park ist für Radfahrer gesperrt.

Overath – Nutzungskonflikte im Park von Gut Eichthal gibt es seit dem 23. August 2011. An diesem Sommertag vor zehn Jahren wurde die erste der beiden Aggerbrücken in dem Landschaftspark montiert. Seither sorgt die Situation für Gesprächsstoff: Erst war es in dem für viel Regionale-Geld geschaffenen Park ziemlich menschenleer, so dass über eine Belebung nachgedacht wurde.

Mittlerweile nutzen aber offenkundig mehr Menschen den Park, so dass es schon mal zu gefährlichen Begegnungen zwischen Radlern und Fußgängern kommt. Bürgermeister Christoph Nicodemus hat jetzt angekündigt, „Lösungsskizzen zur Nutzung von Gut Eichthal“ im Herbst zur Beratung vorzulegen.

Massive Beschwerde

Mit seiner Ankündigung reagiert der Verwaltungschef auf eine ziemlich massive Beschwerde. Der Overather Bürger Heinrich Pfennings, nach eigenem Bekunden als „Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger“ einer, der die Bedürfnisse all dieser Verkehrsteilnehmer kennt, hat in einer E-Mail an Rat und Verwaltung beklagt, dass die Wege auf Gut Eichthal zwar nur für Fußgänger freigegeben seien, dass aber viele Radfahrer die blauen Fußgänger-Schilder einfach missachteten und weder Polizei noch Ordnungsamt einschreiten würden.

Stadtverwaltung reagiert hilflos

Überdies seien die Radwege in Overath unzulänglich und führten Radfahrer teilweise in eine Sackgasse. Die Stadtverwaltung reagiere auf die Situation speziell auf Gut Eichthal hilflos mit Extraschildern: „Zuerst fielen mir die Zusatzschilder »Radfahrer bitte absteigen« an dem Zufahrtsweg zu den Gebäuden Gut Eichthal auf, jetzt krönt ein einsames Schild mitten im Park vor der Brücke die Landschaft.“ Provozierend fragt Pfennings: „Wie naiv ist die Overather Stadtverwaltung?“

Nicodemus weist in seiner Antwort auf die hohe Belastung der Stadt hin: „Gerade die »dritte Welle« der Pandemie hat die Verwaltung der Stadt Overath wie auch die nahezu aller Kommunen bis an die Grenzen belastet. Die von Ihnen beschriebene und seit vielen Jahren bestehende Konfliktsituation wird alsbald geklärt.“ SPD-Ratsherr David Maisey, ebenfalls angeschrieben, weist auf die vom Rat beschlossene „Bürgerwerkstatt Mobilität“ hin.

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Noch einmal Nicodemus: „Im Rahmen von ersten Vorgesprächen zu unterschiedlichen Ideen für die Nutzung des Bereichs um Gut Eichthal war der Aspekt der gemischten Wegenutzung mit den daraus resultierenden Konflikten bereits ein Thema. Auch führt beispielsweise die angedachte Trassenführung für den Agger-Sülz-Radweg durch das Areal von Gut Eichthal.“

Der Verwaltungschef widerspricht allerdings der Fundamentalkritik: „In Hinblick auf rechtskonformes Verhalten muss ich feststellen dass von »Naivität der Stadtverwaltung« keine Rede sein kann. Aber auch ich bedaure, dass die Bereitschaft zur Einhaltung von rechtlichen Vorgaben nicht zunimmt.“ Dennoch sei er davon überzeugt, dass eine „Lösung gefunden wird, die eine adäquate sowie konfliktarme Nutzung des Areals um Gut Eichthal ermöglicht“.

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