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KommunalwahlOverather Kandidaten traten bei der IHK zum Duell an

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Overather Stadtmitte.

  • Die Verkehrsüberlastung in Overath beschäftigte den amtierenden Bürgermeister und Sozialdemokrat Jörg Weigt sowie Christoph Nicodemus, Bürgermeisterkandidat von CDU, FDP und Grünen.
  • Dissenz zeigte sich auch beim Thema Gewerbeflächen.
  • Und auch bei den Schulen gab es großen Diskussionsbedarf.

Overath – Es war ein spannendes Duell zweier Bürgermeisterkandidaten, dass das Wirtschaftsgremium Overath der Industrie- und Handelskammer (IHK) Köln in der Aula des Schulzentrums Cyriax organisiert hatte: Jörg Weigt, amtierender Bürgermeister von Overath und Kandidat der SPD, und Christoph Nicodemus, Bürgermeisterkandidat von CDU, FDP und Grünen, traten mit ihren Positionen gegeneinander an, moderiert wurde der Abend von Guido Wagner, Redaktionsleiter von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und Bergischer Landesleitung.

Nach der Begrüßung durch Vorsitzenden Bernd Supe-Dienes gab es zur Lockerung eine Schnellfragerunde, bei der man unter anderem erfuhr, dass für beide Kandidaten der Lieblingsfluss die Sülz und das Abendessen die wichtigste Mahlzeit ist, sie sich auf der heimischen Terrasse (Weigt) oder beim Motorradfahren (Nicodemus) entspannen.

Bürgermeister Weigt verweist auf Versäumnisse

Dann ging es in die politischen Themen - als erstes war der Verkehr in der Stadtmitte und auch in Immekeppel an der Reihe. Bürgermeister Weigt verwies auf Versäumnisse, die vor 30 oder 40 Jahren geschehen seien, damals habe man sich gegen eine Umgehungsstraße entschieden, was sich nun räche.

Man müsse, so Weigt, die Straßen so ertüchtigen, dass der Verkehr „fluffig“ durchfahre. An der Probsteistraße, wo sich der Verkehr häufig staut, sei ein guter Kompromiss erreicht worden. Ein Bypass über die Agger müsse wohldurchdacht sein. Nicodemus hingegen sah eine Alternative in Höhe von Gut Eichthal, das sei ein ganz wesentlicher Punkt, in Immekeppel sehe es ähnlich aus, da müsse auch der ÖPNV stärker greifen.

Die Verkehrsüberlastung in Overath beschäftigte beide Kandidaten sehr

Nicodemus beharrte darauf, dass man für den Verkehr von der Bundesstraße B 484 eine Alternative suchen müsse. Die Verkehrsüberlastung in Overath beschäftigte beide Kandidaten sehr, auch, was den Taktausbau der RB 25 anbelangte und eine Perspektive für einen sechsstreifigen Ausbau der A 4 ab Untereschbach.

Nicodemus betonte, dass die Berufspendlerzeiten problematisch blieben und der Taktausbau der RB 25 wichtig sei für eine Lösung der Verkehrsprobleme. Weigt sagte, der Ausbau sei in der Planung schon sehr weit, auch mit Blick auf den Haltepunkt Vilkerath der RB 25.

Dissenz zeigte sich beim Thema Gewerbeflächen

Vom ÖPNV ging es gleich weiter zum Zustand der Straßen, den Nicodemus kritisierte: Da sei ein Haushaltsausgleich auf Kosten der Substanz geschehen, zumindest Dünnschichtbeläge müssten auf die Straßen, um die Substanz zu sichern. Weigt konterte: „Wir haben nur einen Kuchen, der verteilt werden kann.“

Der Fachausschuss entscheide über Straßensanierungen anhand des Straßenkatasters, ansonsten müsse man mit dem um die Kurve kommen, was man habe. Dissenz zeigte sich bei den beiden Bürgermeisterkandidaten auch beim Thema Gewerbeflächen: Weigt kann sich die Sülzauen für eine Expansion vorstellen, Nicodemus bezeichnete sie als „denkbar unglücklich“, da Überschwemmungsgebiet. Für wichtig hielten jedoch beide Kandidaten weitere Gewerbeflächen, um Arbeitsplätze zu schaffen.

Deutliche Unterschiede gibt es auch bei den Schulen

Nicodemus will beim Thema Flächennutzungsplan und Wohnbebauung früher informieren und einen städtischen Entwicklungsprozess in Gang setzen. Weigt verwies auf die Planungsworkshops zum FNP in allen Ortsteilen, ein basisdemokratischer Prozess, wie er sagte.

Deutliche Unterschiede in der Einschätzung zeigten Weigt und Nicodemus auch bei den Schulen, Nicodemus bezeichnete die Situation am Schulzentrum als echtes Drama und kritisierte die Reparatur der maroden Fenster. Weigt konterte, der K-Wert der Fenster sei noch völlig in Ordnung, viel problematischer sei der Flächenbedarf am Schulzentrum.

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Bei Grund- und Gewerbesteuer waren sich beide einig, dass sie in der jetzigen Höhe gebraucht würden. Weigt und Nicodemus listeten noch ein paar Superlative zu Overath auf, dann war die kurzweilige Kandidatenkür auch schon vorüber, bei der beide ihre Positionen stark vertreten hatten.

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