Öffentliche WürdigungFeierstunde auf Abstand für das Ehrenamt

Lesezeit 2 Minuten
Stolz auf die UN-Plakette sind Projektmanager Gerd und Jutta Baumeister.

Stolz auf die UN-Plakette sind Projektmanager Gerd und Jutta Baumeister.

Overath – Öffentliche Würdigungen sind in Zeiten von Corona ein schwieriges Geschäft. Am Freitag hätten eigentlich Landrat und Bürgermeister nach Marialinden kommen sollen, denn dort sollte etwas ganz Besonderes in Sachen Ehrenamt passieren: „Marialinden Naturnah“, eine Initiative des Bürgerkomitees Marialinden, ist offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt geworden.

Doch es gilt ein Versammlungsverbot – auch unter freiem Himmel, und so konnten sich bei strahlendem Sonnenschein lediglich zwei Vertreter des Projektes, die Eheleute Jutta und Gerd Baumeister, im Schatten des Doms versammeln, um dem in sicherer Entfernung die Szenerie beobachtenden Fotografen die mit der Ernennung verbundene Öko-Trophäe zu präsentieren. Die Auszeichnung wird nach Angaben der Geschäftsstelle der „UN-Dekade Biologische Vielfalt“ mit Sitz in Hürth an „vorbildliche Projekte“ verliehen, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt in Deutschland einsetzen.

Die Aktivitäten der Marialindener hätten die Fachjury nachhaltig beeindruckt. Das ehrenamtliche Engagement trage dazu bei, den „Erhalt von Naturvielfalt in der Wahrnehmung der Bürger zu verankern und gleichzeitig konkrete Beiträge zum Erhalt“ zu leisten. Dabei kämen verschiedene Kommunikationsmaßnahmen zum Einsatz, darunter die Webseite „Marialinden.de/Naturnah“ mit erläuternden Informationen, ferner Aufrufe zum Mitgestalten. Das Bürgerkomitee, in der ursprünglichen Planung vertreten durch Vorstand Robert Pütz und den Projekt-Ansprechpartner Gerd Baumeister, erhalte eine Urkunde sowie einen „Vielfalt-Baum“, hieß es aus Hürth weiter.

Das Projekt

Im Zentrum des Projekts Marialinden Naturnah steht die Öko-Allee Bernsauer Jagdweg. Die entlang eines viel benutzten Wanderweges angelegte Streuobstwiese dient zur Vermittlung von Wissen über die Erhaltung der biologischen Vielfalt. Daneben gibt es Flyer, Bienenstöcke, eine Website, einen Fotowettbewerb, Wildblumensamen-Aktionen und mehr. (sb)

Und: Ab sofort wird das Projekt auf der Webseite der UN-Dekade in Deutschland unter www.undekade-biologischevielfalt.de vorgestellt.

Wäre die Sache mit dem Corona-Virus nicht so schlimm geworden, hätten am Freitag auch Landrat und Bürgermeister zu dem besonderen Anlass lobende Worte gesprochen. Stattdessen gab es nun schriftliche Statements. Landrat Stephan Santelmann äußerte danach: „Naturschutz, Biodiversität und Artenschutz sind wichtige Themen für den Rheinisch-Bergischen Kreis.

Deshalb freue ich mich sehr über das Engagement der Menschen aus Marialinden, welches wir gerne mit Rat und Tat unterstützen. Besonders gut finde ich, dass mit dem Projekt „Marialinden Naturnah“ Kinder und Erwachsene gleichermaßen angesprochen werden.“ Bürgermeister Jörg Weigt wies ergänzend auf die Vielfalt des Kirchdorfes hin: „Es ist schon eine besondere Leistung des ehrenamtlichen Einsatzes, dass sich immer wieder Menschen in Marialinden zusammenfinden, um gemeinsam für ihren Ort etwas zu bewirken.“

Rundschau abonnieren