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Weigt übernimmt HauptamtIm Overather Rathaus geht es derzeit turbulent zu

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Umgebaut werden soll die Overather Stadtverwaltung. Die Stühle werden schon jetzt gerückt.

Umgebaut werden soll die Overather Stadtverwaltung. Die Stühle werden schon jetzt gerückt.

Overath – Im Overather Rathaus geht es in diesen Tagen und Wochen turbulent zu – so turbulent, dass man sich gelegentlich wundern kann, dass die Arbeit, von der einen oder anderen Panne abgesehen, überhaupt noch so gut funktioniert. Kämmerin Cordula Ahlers ist am 1. Juli nach Lindlar gewechselt und ihre Nachfolgerin Dominique Stölting fängt erst am 1. Dezember in Overath an. Hauptamtsleiterin Elke Becker hört nach 19 ½ Jahren im Amt Ende November auf, und Bau-Beigeordneter Wolfgang Bürger (CDU), der eh schon ein Jahr drangehängt hat, geht Ende 2020 endgültig in Pension.

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Ende September noch schien in dieser Lage klar, dass Bürgermeister Jörg Weigt (SPD) im Hause eine Nachfolgerin für Elke Becker berufen hat – wofür ihn insbesondere die Grünen scharf kritisierten, weil er damit eine Neuorganisation der Verwaltung torpediert habe.

Jetzt aber ist alles anders: Die Nachfolgeregelung für Elke Becker ist geplatzt, die Nachfolgerin hat abgesagt. Über die genauen Gründe wollten gestern weder Weigt noch CDU-Fraktionschef Oliver Hahn nähere Angaben machen. Hahn: „Es wurde Vertraulichkeit vereinbart.“ Den Posten als Hauptamtsleiter übernimmt Jörg Weigt jetzt bis auf weiteres erst einmal selbst, wie er am Mittwoch im Rat sagte.

In dieser Situation haben CDU und FDP beschlossen , dass Weigt bis Dezember einen Entwurf für die Stellenausschreibung in Sachen Bürger-Nachfolge vorlegt. CDU-Fraktionschef Oliver Hahn: „Wir wollen Vakanzen vermeiden.“ Jedoch haben sich die fünf Ratsfraktionen hinter verschlossenen Türen auch darauf geeinigt, eine Organisationsuntersuchung in Auftrag zu geben – wobei sie sich am Mittwoch aber nicht einig waren, ob diese nur, wie Hahn meinte, für das von Weigt geführte Dezernat mit Hauptamt und Kämmerei gelten solle oder aber für die gesamte Stadtverwaltung.

Personalwechsel

Mit dem Ausscheiden von Hauptamtsleiterin Elke Becker zum Monatsende verliert die Overather Stadtverwaltung die zweite leitende Mitarbeiterin in diesem Jahr. Anfang Juli war Kämmerin Cordula Ahlers nach Lindlar gewechselt.

Das Overather Hauptamt mit aktuell 13 Stellen hat Becker fast 20 Jahre, genau seit dem 1. Juni 1999, geleitet. Ihr Ausbildung machte sie einst bei der Stadt Köln, wechselte dann zur Kreisverwaltung, wo sie nach der Familienpause auch wieder anfing, um später nach Overath zu wechseln. Im Rathaus war sie zugleich als Pressesprecherin tätig. (sb)

SPD-Vize Hans Schlömer zitierte in der Ratssitzung aus dem nicht-öffentlichen Protokoll, um zu belegen, dass dies für die gesamte Verwaltung gelten solle. Unter diesen Umständen sei es nicht sinnvoll, die zweite Beigeordnetenstelle jetzt schon festzuschreiben, argumentierten Schlömer und Weigt vergeblich gegen die CDU-Forderung und schrieben damit das Grünen-Argument aus dem September gegen Weigt fort.

Wie auch immer: Dass es eine Organisationsuntersuchung gibt, ist nicht strittig. Allerdings kann diese Untersuchung, die nach Schätzung von Weigt 50- oder 60.000 Euro kosten könnte, erst in Auftrag gegeben werden, wenn der Haushalt 2019 nicht nur beschlossen, sondern auch genehmigt ist. Bislang ist dieser Haushalt aber noch nicht einmal eingebracht, und daraus wird in diesem Jahre auch nichts mehr, wie Weigt am Mittwoch weiter mitteilte.

Immerhin etwas Erbauliches gibt es aus der Sitzung im Bürgerhaus aber auch zu berichten: Die Vorsitzenden der fünf Ratsfraktionen überreichten einen riesigen Präsentkorb als Dankeschön an die wegen ihrer Verbindlichkeit, Ehrlichkeit und Bescheidenheit über alle Partei- und Funktionsgrenzen geachtete Amtsleiterin Elke Becker, die am 27. November ihren letzten Arbeitstag hat und sich nun darauf freut, für all das Zeit zu haben, für das sie in den letzten hektischen Jahren im Overather Rathaus keine Zeit hatte.

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