Leichlingen – Am weltweiten Klima-Aktionstag „Fridays for Future“ war in Leichlingen protestmäßig nichts los. In der Stadt hat sich bis heute auch keine örtliche Schülerinitiative der globalen Bewegung formiert, die es hätte organisieren können. Wer sich den Kundgebungen und Märschen anschließen wollte, musste also nach Leverkusen oder Solingen ausweichen. Aber mit einer Woche Verzögerung wollen und sollen nun auch die Leichlinger auf die Straße gehen: Am Samstag, 28. September, findet in der Blütenstadt die erste Klima-Demo statt.
Straßen gesperrt
Sie wird von Erwachsenen und einem überparteilichen Bündnis von Umweltgruppen auf die Beine gestellt und unterstützt. Es ist ein Protestzug vom Bahnhof durch die Stadt mit einer Abschlusskundgebung und Konzerten im Zentrum geplant. Wenn der Aufruf auf das von den Veranstaltern erhoffte Echo trifft, wird es eine Demonstration sein, wie sie Leichlingen noch nicht erlebt hat und für die der Autoverkehr zeitweise gestoppt werden muss.
Als Sprecher der Initiatoren fungiert Uwe Mähler, der von Beruf Landesgeschäftsführer des Deutschen Familienverbands (DFV) und ehrenamtlich Vorsitzender des DFV Leverkusen ist. Dass die Leichlinger nicht schon am vergangenen Freitag auf die Straße gegangen sind, erklärt er damit, dass die Demo an einem Samstag stattfinden sollte und dies wegen des Stadtfestes am vergangenen Wochenende nicht möglich war.
Nie zu spät zum Demonstrieren
Um auf die verheerenden Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen, sei es aber nie zu spät: „Auch uns als kleine überparteiliche Gruppe Leichlinger BürgerInnen hat dies veranlasst, aktiv zu werden. Wir schließen uns an, weil der internationale Klimatag am 20. September nicht an unserer idyllischen Kleinstadt vorbeigehen darf.“ Darum werde hier am kommenden Samstag zum Ende der internationalen Klimawoche demonstriert.
„Wir sind zum einen der Überzeugung, dass die Politik nur reagiert, wenn die Bürger deutlich ihren Willen zum Wandel auf die Straße bringen. Zum anderen halten wir es für wichtig, bei allen einen Bewusstseinswandel auch für die Handlungen im persönlichen Bereich herbeizuführen. Das werden wir zum Ausdruck bringen!“, heißt es in dem Aufruf an die Bevölkerung zur Teilnahme.
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Treffpunkt zum Start des Protestzugs ist um 11 Uhr am DB-Bahnhof. Von dort soll die Klimademo die Bahnhofstraße hinab, über Brücken- und Neukirchener Straße durch Gartenstraße und Marktstraße und durch den Kreisverkehr zum alten Stadtpark am Busbahnhof ziehen, wo etwa eine Stunde später eine Kundgebung beginnt. Die Initiatoren wünschen sich einen „bunten, kreativen und unkonventionellen“ Protest mit Plakaten, Schildern, Musik und Phantasie, aber ohne Müll: Die Teilnehmer werden aufgerufen, „Trinkbecher, Getränke und gute Laune“ mitzubringen.
Im Stadtpark wird eine Bühne aufgebaut. Zu den Mitwirkenden des Musikprogramms gehören der aufmüpfige „Beschwerdechor“ des Kulturausbesserungswerks Opladen und dessen schräge Hauskapelle „Orchester Pension Tina“ (beide wollen auch im Demozug mitlaufen), Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums, die Leichlinger Kindertagesstätte Regenbogenland, Sänger Jona Selle und die Band „Heaven’s Joy“, ein Trio mit dem von seiner Mitarbeit bei „Farfarello“ bekannten Leverkusener Multi-Instrumentalisten Urs Fuchs, Sängerin Andrea Leonhardi und Schlagzeuger Chris Krämer. Durch das Programm soll der Kölner Comedian Torsten Schlosser führen.
Grußwort des Bürgermeisters
Den Segen von Bürgermeister Frank Steffes (SPD) hat die Demonstration – er kann bei der Kundgebung im Park wegen Terminüberschneidungen zwar nicht selbst sprechen, sendet aber ein Grußwort. Angekündigt sind Redebeiträge von Vertretern der Fridays-for-Future-Bewegung, der Initiative „Drei reicht – kein Ausbau der A3“ und der katholischen Kirchengemeinde.
Farbige Karten mit dem Aufruf zur Leichlinger „CO2 -Klima-Demo“ liegen in der Stadt aus. Auch Bündnis 90/Die Grünen rufen die Einwohner zur Teilnahme auf. Die Gruppe informiert über die Facebook-Seite „Leichlingen im Wandel“ über die Demonstration.
