Rhein-BergIn diesen Kommunen stehen die Bürgermeister-Kandidaten bereits fest

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Willi Heider will es nochmal wissen.

Willi Heider will es nochmal wissen.

Rhein-Berg – Die nächsten Kommunal- und Bürgermeisterwahlen stehen im Jahre 2020 an. Das ist ja noch etwas hin. Aber wer Kandidat wird, wer überhaupt zur Verfügung steht, entscheidet sich lange vorher. Der Rösrather Bürgermeister Marcus Mombauer (CDU) hat sich schon aus der Deckung getraut: Er will 2020 wieder kandidieren. Wir haben uns bei den anderen amtierenden Bürgermeistern umgehört.

Bergisch Gladbach

„Ich mache mir über eine mögliche Kandidatur im Augenblick überhaupt keine Gedanken“, sagt Gladbachs Bürgermeister Lutz Urbach. Ob das tatsächlich so ist, steht auf einem anderen Blatt. Denn sich so frühzeitig zu bekennen – wie das Mombauer getan hat – kann auch Nachteile bringen. Wenn zum Beispiel in der eigenen Partei eine Wieder-Nominierung nicht sicher ist. Im Falle von Urbach liegen die Dinge aber wohl so, dass niemand in der Gladbacher CDU gegen ihn kandidieren will. Im Rat hat er es mit einer „Großen Kooperation“ – einem Bündnis aus CDU und SPD – zu tun. So ist derzeit die entscheidende Frage, ob Urbach noch einmal antreten will.

Zuletzt wurden ihm vor der Bundestagswahl Ambitionen auf einen Wechsel unterstellt. Schriftlich beendete er im damaligen Vorwahlkampf jegliche Diskussionen mit einer schriftlichen Erklärung: Er habe kein Interesse, Bundestagsabgeordneter zu werden. Ob der 51-Jährige aber bis zu seiner Pensionierung Bürgermeister von Bergisch Gladbach bleiben will, ist nicht klar.

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Kürten

Bei der Kommunalwahl 2014 war in der Gemeinde Kürten der Sieg des parteilosen Kandidaten Willi Heider (59) eine Überraschung. Heider, langjährig Bauamtsleiter im Kürtener Rathaus, hatte sich in der Stichwahl deutlich mit 61 Prozent durchgesetzt gegen den damaligen Fraktionsvorsitzenden der CDU und Stadtkämmerer von Lohmar, Marc Beer. Für die Bürgermeisterwahl 2020 hat sich Heider vorgenommen, erneut zu kandidieren. „Immer vorausgesetzt, meine Gesundheit lässt es zu“, schränkt der Diplom-Verwaltungswirt ein.

Er freue sich darauf, sich erneut dem Votum der Kürtener zu stellen. Die Heimatfärbung ist Heiders Stärke. Eine Hausmacht fehlt ihm allerdings im Rat. Die Frage, wie stark die Verwaltung mit Arbeit belastet ist, hat sich zu einem Dauerbrenner im Konflikt zwischen Rathaus und Fraktionen entwickelt.

Overath

In Overath hat 2014 der damals 54-jährige Sozialdemokrat Jörg Weigt die Sensation geschafft, CDU-Amtsinhaber Andreas Heider in der Stichwahl im Verhältnis 2:1 zu besiegen. Dagegen blieb die Mehrheit im Stadtrat haarscharf bei CDU (19) und FDP (4). Um nun im Alltag nicht permanent gegen eine schwarz-gelbe Wand zu laufen, bemüht sich der Bürgermeister darum, frühzeitig die Politik einzubinden – mit dem Ergebnis, dass es nicht selten große bis einstimmige Mehrheiten in dem aus fünf Fraktionen bestehenden Stadtrat gibt. Ob Weigt noch einmal antritt? „Ich könnte mir das vorstellen, muss es aber erst einmal intern klären.“ Er bekennt: „Die Arbeit macht mir Spaß“ – und verweist in einem Atemzug auf die aus Altersgründen womöglich anstehenden personellen Veränderungen an der Stadtspitze.

Odenthal

„Es gibt viele Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt“, sagt Odenthals Bürgermeister Robert Lennerts. Der wichtigste sei, dass er selbst dabei ein gutes Gefühl habe. Aber auch, ob er Ziele, die er im Wahlkampf genannt hat, erreiche. Als Beispiele nennt der Parteilose Investitionen in Infrastruktur und Breitbandnetz, Mehrgenerationenwohnen und barrierefreies Bauen. Unklar ist, wie sich die politische Landschaft bis zur Bürgermeisterwahl entwickelt. Derzeit wirken CDU und SPD auch ohne Koalitionsvertrag oft zusammen. Lennerts ist es gelungen, Zweifler der Anfangszeit zu überzeugen, dass er das Zeug zum Bürgermeister hat. Als geborenem Odenthaler darf man ihm unterstellen, dass er das Beste für seine Heimat erreichen möchte.

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