AfD in RösrathVeranstalter des Frühlingsfests haben „schlechte Erfahrungen“ gemacht

Lesezeit 2 Minuten
Rösrath aus der Luft

Rösrath aus der Luft

Rösrath – Gegen den Vorwurf des „undemokratischen Verhaltens“, den die AfD im Hauptausschuss erhoben hatte, wehrt sich die IG „Gemeinsam für Rösrath“. Wie berichtet, hatte der AfD-Abgeordnete Prof. Rolf Koch den Vorwurf erhoben, weil zum jüngsten Herbstfest die Anmeldung eines Standes der AfD nicht genehmigt wurde. Koch hatte mit Blick auf das Frühlingsfest (Sonntag, 15. April) beantragt, der Ausschuss solle über die Teilnahmemöglichkeiten von Parteien abstimmen, nach dem Motto „alle oder keine“.

Das könnte Sie auch interessieren:

Hans-Jürgen Kautz, Vorsitzender des Vereins Gemeinsam für Rösrath, der die Feste veranstaltet, begründet die Absage schriftlich mit „schlechten Erfahrungen, die wir mit Mitgliedern der AfD bei vergangenen Festen gemacht haben“. Kautz betont, es gebe Bedingungen für die Teilnahme von Parteien: Die Präsentation solle einen karitativen oder allgemein informativen Charakter haben. Als Beispiele nennt Kautz den CDU-Grillstand, dessen Erlös meist an städtische Aktionen gehe. Die Grünen hätten Elektroautos präsentiert sowie für Messung von Feinstaub geworben.

Kautz: „Wir möchten definitiv keinen Wahlkampf im ursprünglichen Sinne.“ Am Stand der AfD habe es dagegen lediglich Parteiwerbung gegeben.

Verhalten war ausschlaggebend für Weigerung

Ausschlaggebend für die Weigerung, der Partei erneut einen Stand zu überlassen, sei aber das Verhalten von AfD-Mitgliedern gewesen. Andere Teilnehmer oder Besucher wurden laut Kautz „durch Mitglieder der AfD bedrängt und belästigt“, offenbar teils in massiver Form. Zudem seien ohne Zustimmung der betroffenen Händler an anderen Ständen Flyer ausgelegt worden. Andere Teilnehmer seien zudem vor Publikum diffamiert worden. Aus diesen Vorfällen habe die GfR Konsequenzen gezogen und die Anmeldung des AfD-Stands für das Herbstfest 2017 nicht angenommen.

Kautz betont, die Feste der GfR seien „bunt, freundlich, vielfältig, tolerant und offen für alle Menschen. Gruppierungen, die das nicht verstehen und leben möchten, bekommen bei uns keine Bühne“. Bislang liege nicht einmal eine Anmeldung der AfD für einen Stand beim Frühlingsfest vor.

Bürgermeister Marcus Mombauer, der sich in der Debatte zur Vermittlung bereit erklärt hatte, hat inzwischen mit beiden Seiten gesprochen – auch über die Vorfälle während früherer Feste. Gestern betonte Mombauer, falls die AfD sich doch noch anmelden wolle, müsse zuvor „ein klärendes Gespräch“ zwischen den Beteiligten stattfinden. Dazu ist Hans-Jürgen Kautz auch bereit. Kommt das Gespräch zustande, will zudem Mombauer daran teilnehmen.

Rundschau abonnieren