Flughafen Köln/BonnBeschwerden wegen erhöhter Lärmbelastung über Königsforst

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Der Streit um den Fluglärm soll mit dieser verbesserten Technik entschärft werden – so die Hoffnung.

Der Streit um den Fluglärm soll mit dieser verbesserten Technik entschärft werden – so die Hoffnung.

Rösrath – Im Streit über die Abflugroute über dem Königsforst hat die Interessengemeinschaft Fluglärm Kleineichen inzwischen mehrere Dienstaufsichtsbeschwerden auf den Weg gebracht, wie angekündigt. Sie wirft wichtigen Entscheidungsträgern bei der Deutschen Flugsicherung (DFS), beim Flughafen Köln/Bonn und bei der Bezirksregierung Düsseldorf vor, sich nicht oder nicht genügend für eine Verbesserung der Lärm-Situation in Rösrath einzusetzen.

Stein des Anstoßes ist nach wie vor die im Sommer 2019 aus technischen Gründen erfolgte Änderung der Flugroute: Seither kämpfen die Lärmbetroffenen in Kleineichen und die Kommunalpolitik in Rösrath darum, den gestiegenen Lärmpegel auf den Stand vom Frühjahr 2019 zurückzuführen – mit anderen technischen Mitteln. Bisher schien das eine Frage der geeigneten Methode, die auch von Fachleuten nicht leicht zu finden ist, doch mittlerweile zweifelt die Kleineichener Interessengemeinschaft am Willen der Verantwortlichen, das Problem zu lösen. Daher die Beschwerden.

Interessengemeinschaft wirft Flughafen-Vertreter und Bezirksregierung Unneutralität vor

Letzter Anstoß war die Ende Februar erfolgte Änderung an der Flugroute, die aus Rösrather Sicht keine nennenswerte Verbesserung der Lärmbelastung bewirkt hat, während der Flughafen Köln/Bonn die Situation deutlich anders darstellt. Bernhard Meiners von der Kleineichener Interessengemeinschaft sagt dazu, der Flughafen gehe von einer neu definierten Mitte über dem Königsforst aus, die 400 Meter näher an Rösrath liege als bisher. Zudem habe der Flughafen bei der Lärmmessung nach dem 28. Februar eine nicht korrekte Stichprobe gewählt – er habe damit das Ergebnis „verfälscht“.

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Die Konsequenz: Die Interessengemeinschaft hat sich beschwert über Flughafen-Vertreter Martin Partsch und über Ulf Klinger von der Bezirksregierung Düsseldorf – mit dem Vorwurf, sie hätten sich „nicht neutral“ verhalten, sondern einseitig gegen die Rösrather Interessen positioniert. Der Deutschen Flugsicherung (DFS) dagegen werfen die Kleineichener Lärm-Aktivisten Untätigkeit vor. Robert Freund hat die Beschwerden im Namen der Interessengemeinschaft unterschrieben.

Unterstützung bekommt die Beschwerde aus der Rösrather Kommunalpolitik

Reaktionen in ihrem Sinne erhoffen sich die Kleineichener nun insbesondere von der Düsseldorfer Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher (CDU) sowie vom NRW-Verkehrsministerium, die Beschwerdeschreiben erhalten haben. Eine an den Flughafen Köln/Bonn gerichtete Beschwerde hat Johan Vanneste, Vorsitzender der Geschäftsführung, bereits beantwortet und den Vorwurf der Einseitigkeit zurückgewiesen.

Unterdessen kommen aus der Rösrather Kommunalpolitik Signale, die das Vorgehen der Kleineichener Lärmbetroffenen unterstützen. „So geht es nicht weiter“, sagt Marc Schönberger, Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion, zu der verstärkten Lärmbelastung auf der Rösrather Seite des Königsforsts – ohne Aussicht auf rasche Abhilfe. „Es ist wirklich nicht nachvollziehbar, dass der Flughafen sich das erlaubt.“

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