Gymnasium RösrathBauaufsicht untersucht wie Betonplatte sich lösen konnte

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Die Fassadenbekleidung mit Waschbetonplatten ist eine gängige Bauweise. In Rösrath löste sich eine Platte von der Wand des Gymnasiums.

Die Fassadenbekleidung mit Waschbetonplatten ist eine gängige Bauweise. In Rösrath löste sich eine Platte von der Wand des Gymnasiums.

Rösrath – Am heutigen Mittwoch geht es um viel am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Rösrath: Nachdem am Sonntag eine Betonplatte von der Fassade auf den Schulhof gefallen war, ist nun Aufklärung angesagt. Ein Prüfingenieur und ein Tragwerksstatiker kommen an die derzeit gesperrte Schule. Sie sehen sich die Waschbetonplatten am Gymnasium von einer Hebebühne aus genauer an.

Festzustellen ist, wie groß die Gefahr ist, die von den Fassadenplatten ausgeht, und ob es eine Möglichkeit gibt, diese wieder sicher zu befestigen. Davon hängt ab, ob die Gymnasiasten in absehbarer Zeit in ihre Schule zurückkehren können, oder ob es bis auf weiteres beim Distanzunterricht bleibt.

Bauarbeiten aus Sicherheitsgründen eingestellt

Rösraths Beigeordneter Ulrich Kowalewski: „Der Bauunternehmer steht Gewehr bei Fuß, um mit neuer Verdübelung die Platten am Gymnasium zu sichern. Wir könnten nächste Woche damit anfangen.“ Was die Gebäude der ehemaligen Hauptschule und der Realschule betrifft, macht man sich in der Stadt Rösrath weniger Sorgen; Sie hätten eine andere Aufhängung, seien stärker montiert. Für das Gymnasium müsse der Prüfstatiker sagen, nach welchem Verfahren die Waschbetonplatten gesichert werden könnten.

Momentan liegt alles still am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, wie Kowalewski berichtete, mussten auch die Bauarbeiten teilweise eingestellt werden, weil die Sicherheit der Bauarbeiter nicht gewährleistet werden konnte. Geschaffen wurde ein Noteingang für Personal im hinteren Bereich des Gymnasiums, dort dürfen aber nur die Verwaltungsleute hinein. Der vorläufige Plan der Rösrather Stadtverwaltung sieht vor, mindestens einen Eingang des Gymnasiums zu untertunneln. „Dann sehen wir weiter“, sagte Kowalewski. Die Bauaufsicht sei eingeschaltet, Angebote für die Reparatur seien angefordert worden – die Stadt Rösrath will das Problem so schnell wie nur möglich lösen.

Eltern in großer Sorge – Bauaufsicht eingeschaltet

Ein weiteres Problem dürfte aber die Sorge der Eltern sein, die geschockt auf die herabgestürzte Waschbetonplatte reagierten und sich große Sorgen machen, ob ihre Kinder in der Schule sicher sind. Beigeordneter Kowalewski berichtete, dass die Fassadenbekleidung mit Waschbetonplatten eine gängige Bauweise sei, es gebe relativ viele Gebäude in ähnlicher Form. Warum sich die Betonplatte gelöst habe, sei noch unklar, das müssten erst der Prüfstatiker und der Ingenieur klären. Die Stadt Rösrath werde jedenfalls alles tun, um für die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler zu sorgen.

Bauaufsicht im Kontakt mit der Stadt Rösrath

Zuständig für einen Fall wie in Rösrath ist die obere Bauaufsicht beim Rheinisch-Bergischen Kreis, sie muss als übergeordnete Behörde prüfen. Der Unfall sei der Oberen Bauaufsicht des Kreises seit Dienstagmorgen aus der Zeitung bekannt, hieß es in einer Stellungnahme. Die Obere Bauaufsicht stehe derzeit mit der Baubehörde der Stadt Rösrath in Kontakt und hat diese um Bericht gebeten zum Unfallhergang, zu den daraus resultierenden Maßnahmen und Konsequenzen sowie zum Bauablauf. Der Kreis bittet um Verständnis, dass man derzeit keine näheren Angaben machen könne. (jer)

Auch die obere Bauaufsicht sei eingeschaltet, sagte der Beigeordnete, und helfe bei der Lösung des Problems. Es wird wohl kaum etwas anderes übrig bleiben, als die Waschbetonplatten einzeln auf ihre Verankerung an der dahinterliegenden Wand zu prüfen und sie dann mit einem sicheren Verfahren neu zu befestigen. Auch über dieses Verfahren wird der Prüfstatiker eine Entscheidung treffen.

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Klar scheint jedenfalls zu sein, dass die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums wohl nicht mehr viel Präsenz-Unterricht haben werden – die Arbeiten an den Betonplatten werden ihre Zeit dauern, und es dauert nicht mehr lange bis zum Beginn der Sommerferien. Ob untertunnelte Eingänge eine Lösung sein könnten, bleibt noch abzuwarten.

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