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124 Einsätze in Rhein-BergAm Montagmorgen schlug Orkan „Sabine“ zu

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Sabine RB 3

Sturm „Sabine“ hinterließ auch im Rheinisch-Bergischen Kreis Spuren.

Rhein-Berg – Auf der Bundesstraße 506, einer der Hauptverbindungen zwischen Rhein-Berg und Oberberg, geht am Montagmorgen nichts mehr: Bei Kürten-Laudenberg und bei Romaney sind Bäume auf die Fahrbahn gestürzt. Vollsperrung.

Auch wenn der Orkan „Sabine“ Rhein-Berg nicht mit der Stärke getroffen hat, die über Tage im Voraus prognostiziert worden war, so legte Sabine in der Nacht und vor allem am Morgen noch einmal kräftig zu. „Die Böen gegen halb neun dürften die Heftigsten gewesen sein“, sagt Kreisbrandmeister Wolfgang Weiden am Mittag. 124 Einsätze hatten die Feuerwehren im Kreisgebiet da bereits seit Sonntagabend abgearbeitet. Menschen seien glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen. Dabei seien gleich drei Bäume auf Häuser gestürzt.

Refrath: Baum begräbt Auto unter sich

In Refrath begrub ein Baum laut Feuerwehr ein Auto unter sich. Auch am Morgen war die Kornstraße an der Ecke im Hilgersfeld noch komplett gesperrt, türmten sich gesplitterte Teile eines riesigen Baums auf der Fahrbahn. Der Verkehr auf der B 506 rollte zu der Zeit bereits wieder. Gesperrt waren aber auch in Kürten noch kleinere Gemeindestraßen wie die von Laudenberg an der B 506 nach Enkeln.

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Keine Müllabfuhr am Montag

Wie in Bergisch Gladbach wurde vielerorts die Müllabfuhr am Montag ausgesetzt. Auch der Bergische Abfallwirtschaftsverband (BAV) verzichtete wegen des Sturms darauf. In der Kreisstadt will der Abfallwirtschaftsbetrieb die Abfuhr am kommenden Freitag nachholen. Konkret betreffe das größtenteils die Stadtteile Refrath, Frankenforst und Kippekausen sowie Teile von Lückerath, teilte die Stadtverwaltung mit. (wg)

Vielerorts waren Straßen und Radwege mit heruntergefallenen Ästen übersäht. Während der Unterricht an fast allen Schulen im Kreis ausfiel und auch zahlreiche Kitas geschlossen blieben, warnte die Feuerwehr auch die Daheimgebliebenen weiterhin, im Wald, in Parks oder auf Friedhöfen spazieren zu gehen oder sich auf Spielplätzen.

An der Bergstraße in Odenthal hätten Anwohner eine umgestürzte 400 Jahre alte Linde gemeldet, berichtet. Neben Kürten (24 Einsätze) und Bergisch Gladbach (29) machte der Kreisbrandmeister in der Dhünntalgemeinde (15) „im Verhältnis zur Fläche“ einen Schwerpunkt der Einsätze aus.

Rhein-Berg: Hunderte Feuerwehrleute im Einsatz

Mehrere hundert Feuerwehrleute waren auch am Morgen noch im gesamten Kreisgebiet im Einsatz. Und die Gefahr ist noch nicht gebannt. „Für den Abend hat der Deutsche Wetterdienst erneut Regen und Sturm mit Böen von um die 100 Kilometern pro Stunde gemeldet“, so Weiden am frühen Nachmittag. „Möglicherweise wird sich das noch bis Mittwoch hinziehen“, sagt Weiden und ergänzt mit einem Lächeln: „Die lange Sabine.“

Die Leitstellenbesatzung war auch Montag von fünf auf sieben Mitarbeiter aufgestockt und auch die Meldeköpfe der Feuerwehren in den einzelnen Städten und Gemeinden des Kreises noch besetzt. „Wir bleiben in Habachtstellung“, so der Kreisbrandmeister.

Bauhof-Mitarbeiter organisieren einen 24-Stunden-Dienst

In Bergisch Gladbach trat am Montagmorgen erneut der „Stab für Außergewöhnliche Ereignisse“ (SAE) der Stadt unter Leitung von Bürgermeister Lutz Urbach und Dezernent Frank Stein zusammen. „Da die Auswirkungen des Sturms nicht absehbar waren, haben wir entschieden, die wichtigsten Stellen der Stadtverwaltung in Rufbereitschaft zu versetzen“, so Bürgermeister Lutz Urbach. Die Feuerwehr sei auf solche Lagen gut vorbereitet, ergänzte Stein, habe aber durch die enge Abstimmung mit der Stadtverwaltung Vorplanungen treffen können.

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25 Kollegen des Bauhofs hatten einen 24-Stunden-Dienst organisiert. Für die Feuerwehr wurde ein Radlader zur Verfügung gestellt. Ein Baumkontrolleur von Stadtgrün stand als Experte zur Beurteilung von möglichen Baumfällungen zur Verfügung. 13 Mitarbeiter des Abwasserwerks standen ebenfalls über die Nacht im Schichtdienst bereit und kontrollierten am Montagmorgen die Rechen an den Bächen und Kanälen.

Die Straßen- und Stadtreinigung unterstützte am Montag auch die Aufräumarbeiten, half der Feuerwehr mit Kehrmaschinen aus.

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