Zwischen Köln und HürthBahnstrecke nach schussartigen Geräuschen stundenlang gesperrt

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IC bei Hürth beschädigt

Die Bundespolizei stellte am IC 2202 zahlreiche Schäden fest.

Köln/Brühl/Hürth – Nachdem die Bahnstrecke zwischen den Bahnhöfen Köln-Süd und Hürth-Kalscheuren am Mittwochabend für mehrere Stunden gesperrt wurde, ermittelt jetzt die Bundespolizei.

Am Donnerstag gaben die Ermittler weitere Details zum Grund der Sperrung bekannt und erklärten, dass es bereits am vergangenen Sonntag einen Zwischenfall auf der Bahnstrecke gegeben haben soll.

Am Mittwoch gegen 18.30 Uhr meldete das Zugpersonal des IC 2202 nach Auskunft der Bundespolizei schussartige Geräusche. Zwei Zugbegleiter hatten ein ungewöhnliches und lautes Knallgeräusch gehört und den Zug deshalb am Bahnhof in Brühl stoppen lassen. Bei einer Kontrolle stellte der Zugführer mehrere Schäden an der Außenhülle der Wagen fest. Daraufhin rief er die Polizei. Ein Sprecher der Deutschen Bahn hatte am Mittwoch zunächst von einer „behördlichen Anordnung“ als Grund für die Sperrung gesprochen.

Streckensperrung bei Köln: 30 Schäden am Zug entdeckt

Die Bundespolizei stellte bei der anschließenden Untersuchung 30 kleine Lackschäden, Schleifspuren an Fenstern und Schäden durch Splitter fest. An mehreren Wagen auf einer Länge von 120 Metern fanden die Beamten Schäden. Aus diesem Grund wurde die Bahnstrecke zwischen Köln Eifeltor nach Hürth-Kalscheuren gesperrt.

Mit Hilfe eines Hubschraubers und Diensthunden suchten die Polizisten den Bereich um die Strecke ab, auch die Feuerwehr unterstützte die Einsatzkräfte. Erst gegen 21.45 Uhr konnte die Bahn die Strecke wieder freigeben, weitere 75 Minuten war der Abschnitt dann wieder befahrbar.

Fast 10.000 Verspätungsminuten durch Streckensperrung bei Köln

Durch die Sperrungen der Gleise waren jedoch 131 Züge betroffen. Insgesamt verspäteten sich alle Züge um 9.834 Minuten. Darüber hinaus mussten einige Verbindungen umgeleitet werden, 20 Züge fielen teilweise oder komplett aus, berichtet die Bundespolizeidirektion Sankt Augustin. Von der Sperrung betroffen waren unter anderem auch die RB24, die RE22, die RB 26 der Mittelrheinbahn sowie der RE 5.

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Erst wenige Tage zuvor hatte es auf dem gleichen Streckenabschnitt einen ähnlichen Vorfall gegeben. Nach Auskunft der Bundespolizei meldete ein Zugführer eines ICE am Sonntag gegen 13.25 Uhr mehrere Einschläge und einen Knall – ebenfalls auf er rechten Fahrseite des Zuges. Auch wenn die Schäden nicht so groß wie am Mittwoch gewesen sein soll, spricht die Polizei von einem ähnlichen Schadensbild. In beiden Fällen ermittelt sie nun.

Wer Hinweise zu den Fällen geben kann und mögliche Tatverdächtige beobachtet hat, soll sich unter der kostenlosen Telefonnummer 0800/6 888 000 an die Bundespolizei wenden. (ft/ve)

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