A4 – Planung„Vor der WM ging das damals schneller“

Lesezeit 3 Minuten
Nur in Richtung Aachen können Fahrzeuge bisher an der Anschlussstelle Frechen-Nord auf die Autobahn 4 auffahren.

Nur in Richtung Aachen können Fahrzeuge bisher an der Anschlussstelle Frechen-Nord auf die Autobahn 4 auffahren.

Frechen – Hans-Willi Meier macht Druck. Immer wenn Frechens Bürgermeister in den vergangenen Monaten über den Wirtschaftsstandort spricht, erwähnt er ein Verkehrsprojekt, das für die Entwicklung der Stadt von entscheidender Bedeutung sei: der Vollanschluss an der Autobahn 4 in Frechen-Nord. „Ich bin guter Hoffnung, dass der Ausbau dort schon bald auf den Weg gebracht wird“, sagte Meier zuletzt beim Spatenstich für die DAF-Trucks-Zentrale im Gewerbegebiet Europaallee.

Meiers Hoffnung auf eine schnelle Lösung dürfte sich zunächst zerschlagen. Eigentlich, das weiß auch der Bürgermeister, wollte der für die Planung zuständige Landesbetrieb Straßen NRW die notwendigen Unterlagen zu Beginn des neuen Jahres bei der Bezirksregierung in Köln einreichen, damit das Planfeststellungsverfahren in Gang gesetzt werden kann.

Der Zeitplan ist jedoch nicht mehr zu halten. „Wir haben den Vorentwurf vom Bundesministerium zurückbekommen. In einigen Bereichen müssen wir jetzt noch nacharbeiten“, erklärt Bernd Aulmann, Sprecher des Landesbetriebes für den Bereich Ville/Eifel. Mit einer Einleitung des Verfahrens rechnet Aulmann nun erst in der zweiten Hälfte des Jahres.

„Vor der WM ging das damals alles schneller“, erinnert sich Meier schmunzelnd. Pünktlich vor der Fußballweltmeisterschaft 2006 war der Teilanschluss Frechen-Nord fertig geworden – zur Entlastung des Verkehrs zum Kölner WM-Stadion. Böse Zungen sprechen deshalb in Frechen bis heute in Anlehnung an den prominenten Chef des Organisations-Komitees von der „Franz-Beckenbauer-Abfahrt“.

In den früheren Entwürfen war die Ausfahrt Frechen-Nord, die damals als Anschluss aus und in Richtung Aachen gebaut wurde, nur ein Teil eines größeren Plans, zu dem auch der Bau der Ausfahrt Königsdorf – aus und in Richtung Köln – gehörte. Der Bau dort ist erst jetzt Bestandteil des neuen Landesstraßenbauprogramms geworden und soll nach Verabschiedung des Landeshaushaltes noch 2013 beginnen.

Längst hat das Verkehrsaufkommen rund um das Autobahnkreuz Köln-West die früheren Planungen aber bereits überholt. Heute halten nicht nur die Verantwortlichen in Frechen, sondern auch die Planer beim Landesbetrieb den Vollanschluss in Frechen-Nord – das heißt die Ergänzung um eine Ausfahrt aus und in Richtung Köln – für dringend erforderlich, um auch das Autobahnkreuz zu entlasten. Verbunden damit ist auch der Plan, die Bonnstraße rund um die Ausfahrt in Richtung Frechen vierspurig auszubauen. „Auch dafür gibt es bereits einen Vorentwurf“, berichtet Aulmann.

Frechen und Pulheim wollen vierspurigen Ausbau Richtung Norden

Noch nicht beschäftigen konnten sich die Planer hingegen mit einem noch weitergehenden Wunsch der Städte Frechen und Pulheim: In einem gemeinsamen Schreiben haben sich die beiden Kommunen jetzt an den Landesbetrieb gewandt, damit der vierspurigen Ausbau der L 183 auch über den S-Bahnhof Weiden-West hinaus in Richtung Norden in den Landesstraßenbedarfsplan aufgenommen wird.

„Wir werden den Wunsch der Städte ans Ministerium weiterleiten. Entscheiden muss das letztlich die Politik“, erklärt Aulmann das weitere Verfahren.

Rundschau abonnieren