„Weitere Fälle stehen bereits fest“Sieben Tote nach Ausbruch in Bedburger Pflegeheim

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Im Pflegeheim Pro8 in Bedburg hat es einen Corona-Ausbruch gegeben.

Im Pflegeheim Pro8 in Bedburg hat es einen Corona-Ausbruch gegeben.

Bedburg/Rhein-Erft-Kreis – Der Corona-Ausbruch im Bedburger Pflegeheim Pro8 ist offenkundig sehr folgenschwer. Nach Angaben von Bürgermeister Sascha Solbach hat „der Ausbruch in einem Seniorenheim bereits sieben Menschen das Leben gekostet – weitere Fälle stehen bereits jetzt fest, müssen aber noch in die offizielle Statistik eingepflegt werden“.

Die Einrichtung Pro8 in Bedburg-West ist ausgelegt für 70 Bewohner in 54 Zimmer, Schwerpunkt des Hauses ist die Betreuung demenzkranker Menschen. Vor gut einer Woche war der Ausbruch in dem Pflegeheim bekannt geworden. Die Heinrichs-Gruppe, Träger der Einrichtung mit Sitz in Gangelt, wollte sich auf Anfrage nicht äußern. „Wir geben derzeit keine Stellungnahme ab“, sagte Isabelle Ernst, die bei dem Unternehmen für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist.

Bedburg: Bewohner erst Ende Dezember gegen Corona geimpft

Erst am 30. Dezember waren 61 Bewohnerinnen und Bewohner und 46 Mitarbeiter in dem Heim geimpft worden. Dass es dennoch zu dem Ausbruch kam, ist nach Angaben des Kreisgesundheitsamtes trotz Impfung möglich, etwa weil ein Impfling schon vor der Impfung infiziert gewesen sein könnte oder weil die Wirkung der Impfung erst zehn bis 14 Tage nach der ersten Dosis schützende Wirkung zeigt.

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„Die Sterbefälle in dem Seniorenheim in Bedburg bestürzen uns alle zutiefst – zeigt es einmal mehr und aus nächster Nähe, wie tödlich dieses Virus ist und wie radikal es sich ausbreitet, wenn es einmal die Chance bekommt einzudringen“, sagte Solbach. „Das Dilemma ist, wir registrieren mit dem Verstand die relativ niedrigen Zahlen und das hat zur Folge, dass immer mehr Menschen sich sicher fühlen und dem menschlichsten Drang nach Nähe zu anderen nachgeben. Das ist gefährlich und kann schlimme Folgen haben.“ Er könne sich an keine Situation in seiner Amtszeit erinnert, dass so viele Menschen in kurzer Zeit an einer Erkrankung verstorben seien.

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Sowohl die Fallzahlen als auch der Inzidenzwert sinken derweil weiter. Der Inzidenzwert, der die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen aufzeigt, lag am Dienstagmittag bei 105,6. Dem Kreisgesundheitsamt wurden aber auch weitere Todesfälle gemeldet, die im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stehen. Bei den insgesamt sieben Verstorbenen handelt es sich nach Angaben der Kreisverwaltung um drei Frauen und vier Männer.

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