Kölner Landgericht36-Jähriger aus Bedburg bestreitet Überfall auf Kiosk

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Justitia

Hat der 36-jährige Angeklagte den Kiosk in Bedburg überfallen? Diese Frage wird jetzt vor dem Kölner Landgericht geklärt.

Köln/Bedburg – Bewaffnet mit einem Messer soll ein 36-Jähriger aus Bedburg im Mai dieses Jahres einen Kiosk in Bedburg überfallen haben. Laut Anklage soll der Mann mit dem Messer eine Angestellte bedroht, sie am Nacken gepackt und aufgefordert haben, die Kasse zu öffnen. In ihrer Nervosität habe die Verkäuferin die Kasse jedoch nicht geöffnet bekommen und sei zu Boden gestürzt.

„Dort kam es zu einem Gerangel, woraufhin sie sich losreißen und flüchten konnte“, erläuterte die Staatsanwältin am Montagmorgen im Kölner Landgericht. Der Beschuldigte habe seine Tat dann als gescheitert angesehen und sei geflüchtet. Er sitzt wegen versuchter räuberischer Erpressung und Körperverletzung auf der Anklagebank.

„Ich habe in meinem Leben schon viel Mist gebaut, aber zuletzt habe ich mich nicht mal getraut, bei Rot über die Ampel zu gehen“, sagte der 36-jährige Arbeitssuchende vor Gericht. Er sagte aus, nicht schuldig und zum Zeitpunkt der Tat, am Abend des 12. Mai, nicht mal in dem Kiosk gewesen zu sein. Er beschrieb den Tattag viel mehr so: Nachdem seine damalige Lebensgefährtin, mit der nun Schluss sei, am Nachmittag von der Arbeit gekommen sei, hätten sie zu Hause gekocht. Anschließend habe er sie gefragt, ob sie mit ihm zu seiner Mutter fahren könne, um dort Kleidung für ihn abzuholen. Bis zu seiner U-Haft lebte er offiziell bei ihr.

Beim Autoputzen verletzt

Seine Freundin und er hätten abgemacht, dass er als Dankeschön für die Fahrt ihr Auto putze. „Darin sieht es wirklich immer aus wie sau“, sagte der Angeklagte. Deshalb habe er bei der Reinigung an einer Bedburger Tankstelle auch Einweghandschuhe getragen. Solche wurden von der Staatsanwaltschaft samt einem Messer und einer Sturmhaube sichergestellt.

Bei der Reinigung des Autos habe er sich an einer Coladose geschnitten, wodurch sich das Blut an den Handschuhen erkläre. Nachdem er die Kleidung bei seiner Mutter geholt habe, sei er wieder mit seiner Freundin nach Hause gefahren. Dort habe später die Polizei geklingelt und ihn festgenommen.

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Während seiner Aussage betonte der Angeklagte immer wieder, „sehr aufgeregt“ zu sein und auf alle Fragen des Richters antworten zu wollen.

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