Schnelle ReflexeZwei Bedburger sind Junioren-Weltmeister im Tischfußball

Lesezeit 3 Minuten
Dominik Schmitz (l.) und Marvin Pohl sind Junioren-Weltmeister mit der deutschen Nationalmannschaft im Tischfußball. Die beiden Bedburger spielen seit vielen Jahren zusammen.

Dominik Schmitz (l.) und Marvin Pohl sind Junioren-Weltmeister mit der deutschen Nationalmannschaft im Tischfußball. Die beiden Bedburger spielen seit vielen Jahren zusammen.

  • Marvin Pohl und Dominik Schmitz haben ehrgeizige Ziele.
  • Schon beim ersten Spielzug merkt man, dass hier keine Kneipenkicker am Werk sind.
  • Die beiden Bedburger spielen schon seit Jahren zusammen.

Bedburg – Wenn Marvin Pohl und Dominik Schmitz an den Stangen stehen, flitzt der Ball nur so hin und her. Von Spielfigur zu Spielfigur schießt die Kunststoffkugel, als wäre sie an unsichtbaren Fäden gezogen, bis sie urplötzlich unter den Füßen stoppt, nur um eine Sekunde später im Tor der gegnerischen Mannschaft einzuschlagen.

Schon beim ersten Spielzug merkt man, dass hier keine Kneipenkicker am Werk sind: Marvin (19) und Dominik (18) sind im Sommer in Spanien Junioren-Weltmeister im Tischfußball geworden. „Das waren richtig spannende Spiele“, sagt Dominik Schmitz.

Als Team im im Haus Töller zusammengefunden

Die beiden Bedburger spielen schon seit Jahren zusammen. Als Team zusammengefunden haben sie sich im Haus Töller in Elsdorf-Niederembt. Der damals zwölfjährige Marvin Pohl hatte dort beim TFC Haus Töller mit seinem Vater Anschluss gesucht, weil die beiden für ein Freizeitspielerturnier in Bergheim üben wollten.

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

Und Dominik Schmitz suchte auch nach besseren Spielern, nachdem er sich in den Bedburger Jugendzentren Capo und Point schon an Kickertischen ausprobiert hatte.

Schon mit sechs Jahren mit Tischkicker angefangen

„Mein Vater und ich sind bei dem Freizeitturnier richtig auf den Geschmack gekommen“, sagt Marvin Pohl, der im Alter von sechs Jahren seinen ersten Tischkicker geschenkt bekam. Obwohl es ihr erstes Turnier war, belegten Vater und Sohn den vierten Platz bei 23 gemeldeten Teams.

Dominik und Marvin wechselten bald nach Köln zu einem Verein. In Köln trainieren sie auch heute noch. „Um besser zu werden, muss man gegen viele verschiedene Spieler antreten“, sagt Marvin Pohl.

Den Gegner beim Spiel lesen

Denn in den Spielen gehe es darum, den Gegner zu lesen und herauszufinden, welche Spielzüge er am liebsten spielt. „Da kann es auch schon mal sein, dass man am Anfang zwei, drei Tore zulässt, um sich anzuschauen, wie der Gegenspieler das Spiel angeht“, sagt Marvins Vater Arno Pohl, der selbst Tischfußball spielt und auch oft Doppelpartner für seinen Sohn war.

Denn allein mit schnellen Augen und Reflexen ist ein Spiel nicht zu gewinnen. „Ab Tempo 25 kann man auf dem kleinen Feld nicht mehr auf den Ball reagieren“, sagt Marvin Pohl. Sein schnellster gemessener Ball schoss mit 44 Kilometern in der Stunde über den Tisch.

Trainiert wird in Köln

Andere Klubs wurden bald auf die beiden aufmerksam, sie wechselten nach Berlin zu einem Verein in der Zweiten Bundesliga, können aber weiter in Köln in einem Leistungszentrum trainieren. 2014 gelang ihnen die Qualifikation für die Deutsche Junioren-Meisterschaft, 2016 folgte für Marvin die Berufung in die Junioren-Nationalmannschaft, sein Doppelpartner Dominik folgte ihm später in den Kader.

2017 wurden sie deutsche Junioren-Meister im Doppel, und Marvin holte in Hamburg seinen ersten WM-Titel gegen Frankreich. Und auch wenn er dieses Jahr als Kapitän mit der Nationalmannschaft mit Dominik im Team in Spanien den Titel verteidigen konnte, war der erste WM-Gewinn wohl der eindrucksvollste. „Das war eine Heim-WM und unbeschreiblich“, sagt Marvin Pohl.

Großes Ziel ist es, bei den Senioren Fuß zu fassen

Die beiden Bedburger spielen inzwischen bei einem Dortmunder Bundesligisten, trainiert wird weiterhin in Köln. Ihr großes Ziel ist, bei den Senioren Fuß zu fassen.

Rundschau abonnieren