Bergheim – „Fantastisch, zauberhaft, irgendwie magisch – und sowohl künstlerisch als auch technisch ganz großartig und sehr kreativ gemacht“, staunte Bürgermeister Volker Mießeler am Ende des spektakulären Schauspiels.

Er stand mit seiner Meinung nicht allein da: Rund 150 Schaulustige genossen am Samstagnachmittag die Premierenvorstellung der zweiten „Bergheim leuchtet“-Aktion. Gebannt blickten sie eine knappe Viertelstunde lang auf das Aachener Tor und sparten am Ende nicht mit Applaus für eine in der Tat sehr faszinierende Video-Show, die das Wahrzeichen der Kreisstadt in der Weihnachtszeit nun allabendlich in ein ganz besonderes Licht tauchen wird.

Neue Kunstform: Video-Mapping

Video-Mapping heißt die noch relativ junge mediale Kunstform, bei der bewegte und bewegende Lichtbilder zum Beispiel auf große Gebäudefassaden projiziert werden. Dank moderner Digitaltechnik rieseln da längst nicht mehr nur ein paar bunte Schneeflöckchen vom Himmel herab. Mit gekonnt produzierten Lichteffekten lassen sich inzwischen comicfilmartig richtige Geschichte erzählen, wenn man die Mapping-Tricks so gut beherrscht wie Hajo Rappe und sein Team von der Düsseldorfer Mediendesign-Agentur Werft 6.

Fürs Bergheimer Tor haben die Spezialisten mit beträchtlichem Aufwand ein weihnachtliches Märchen inszeniert, in dem ein Zauberer und sein Lehrling in einem magischen Wettkampf allerlei verrückte Dinge anstellen: Mal nutzen historische Dampfeisenbahnen die Fassaden als Rennstrecken, mal scheinen die markanten halbrunden Türme des Tores wie von Zauberhand zu Schieflingen nach Pisa-Vorbild zu mutieren, mal werden sie komplett in bunte Tücher gehüllt.

In einer Szene hat man – oh Schreck – sogar fast den Eindruck, Bergheims mächtiges Stadttor würde krachend in sich zusammenbrechen. Am Ende wird natürlich alles gut: Mit einem heimeligen „Merry Christmas“-Schlussbild voller weihnachtlichem Lichterglanz klingt die Video-Show aus, die mit einer Vielzahl an eindrucksvollen 3-D-, Musik- und Soundeffekten angereichert ist. Wirken kann die große Illusion freilich nur, weil die Projektionen ganz individuell und auf den Zentimeter genau auf die Architektur des Bergheimer Tores zugeschnitten wurden.

Der Animationsfilm ist bis zum 26. Dezember täglich von 17 bis 20 Uhr jeweils zur vollen Stunde auf dem Aachener Tor zu sehen. Zusätzlich wird eine kleinere, nicht ganz so aufwendige Videoprojektion in der Fußgängerzone auf der Fassade der alten Poststation (Hauptstraße 69) gezeigt.

Finanziell und organisatorisch möglich macht das alles die Werbe- und Interessengemeinschaft WIG mit Unterstützung von Möbel Hausmann. „Klasse, dass unsere Geschäftsleute die Aktion nach dem Erfolg im Vorjahr auch in diesmal wieder gestemmt haben“, freut sich Bürgermeister Mießeler, „solche Initiativen unterstützt die Stadt mit großer Freude.“ „Bergheim leuchtet“ sei eine ganz außergewöhnliche Weihnachtsattraktion, die in den nächsten Wochen sicherlich Tausende von Besuchern auch von außerhalb in die Kreisstadt an der Erft locken werde.