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Auf Bergheim folgt GrevenbroichNächste Geburtshilfestation muss schließen

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Die Geburtshilfe im Elisabethkrankenhaus in Grevenbroich schließt zum 1. Februar.

Die Geburtshilfe im Elisabethkrankenhaus in Grevenbroich schließt zum 1. Februar.

Rhein-Erft-Kreis/Grevenbroich – Werdende Eltern im Nordkreis müssen künftig weitere Wege zu Kreißsälen in Kauf nehmen: Das Elisabethkrankenhaus in Grevenbroich schließt seine Geburtshilfestation zum 1. Februar. Die Gynäkologie bleibt bestehen.

Nachdem schon 2019 die Geburtshilfe und die Gynäkologie am Bergheimer Maria-Hilf-Krankenhaus aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen wurden, wächst damit der weiße Fleck in Sachen Kreißsäle auf der Landkarte im Dreieck zwischen Köln, Aachen und Düsseldorf noch weiter. Frauen etwa aus Bedburg oder Elsdorf müssen, wenn sie in einem Krankenhaus entbinden wollen, künftig beispielsweise nach Düren, Neuss, Mönchengladbach, Dormagen oder Frechen fahren.

So begründet das Elisabethkrankenhaus in Grevenbroich die Schließung

Der Verbund Rheinland Klinikum, zu dem das Elisabethkrankenhaus gehört, begründet die Schließung mit einem akuten Fachkräftemangel. „In der Geburtshilfe muss unabhängig von der Geburtenzahl rund um die Uhr ein Team von Gynäkologen, Hebammen und Pflegekräften bereitstehen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Rheinland Klinikums. „Die generell angespannte Lage bei Ärzten, Hebammen und Pflegekräften wurde nun durch corona-bedingte Ausfälle nochmals verschärft.“

Im Elisabethkrankenhaus habe es im vorigen Jahr 456 Geburten gegeben. „Dies ist damit der geburtenschwächste der drei Geburtshilfe-Standorte im Rheinland Klinikum“, heißt es weiter. Zu dem Verbund gehören noch das Lukaskrankenhaus in Neuss und das Krankenhaus Dormagen.

Dr. Günter Noé: „Für kleine Kreißsäle ist das kaum noch zu leisten“

Angesichts der Notlage habe die Geschäftsführung mit den Chefärzten der Frauenkliniken entschieden, die Geburtshilfe in Grevenbroich kurzfristig zu schließen. „Für kleine Kreißsäle ist es kaum noch zu leisten, rund um die Uhr ein komplettes Team aus Entbindungshelfern und Hebammen vorzuhalten – für manchmal nur eine oder sogar keine Geburt am Tag“, sagt Dr. Günter Noé, Chefarzt der Frauenkliniken am Elisabethkrankenhaus und am Krankenhaus Dormagen.

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Schwangere, die für Februar zur Entbindung im Grevenbroicher Krankenhaus angemeldet waren, wurden bereits informiert. Zudem hat die Klinik ein Info-Telefon unter der Nummer 02181/6005602 eingerichtet. Ebenfalls am 1. Februar geht in Bergheim an der Hauptstraße 72 die Hebammenambulanz an den Start. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt der Städte Bergheim und Bedburg sowie des Kreises mit der Arbeiterwohlfahrt als Träger. Mit der Ambulanz soll die Versorgungssituation rund um die Geburt nach der Schließung der Bergheimer Geburtshilfestation verbessert werden.

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