Ausstellung in BergheimEin Blick auf die Vorgeschichte der Migration

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Julian Beywl, Beate Schnitzler, Julia Wiebicke und Cornelia Colling (v. l.) stehen zwischen Roll-ups zu „Schwarz ist der Ozenan“.

Julian Beywl, Beate Schnitzler, Julia Wiebicke und Cornelia Colling (v. l.) stehen zwischen Roll-ups zu „Schwarz ist der Ozenan“.

Bergheim – „Was haben volle Flüchtlingsboote vor Europas Küsten mit der Geschichte von Sklavenhandel und Kolonialismus zu tun?“ Diese Frage leitet die Ausstellung „Schwarz ist der Ozean“ ein, die noch gut eineinhalb Wochen in den Räumen des Vereins ASH-Sprungbrett, Hauptstraße 10, an der Bergheimer Fußgängerzone zu sehen ist.

Die Ausstellung hat Serge Palaise konzipiert, ein Afrikanist und Promoter des Eine-Welt-Netzes. Er hat auf sechs hochformatigen Stellwänden, genannt Roll-ups, die in der ASH-Außenstelle aufgestellt sind, aktuelle Fluchtbewegungen mit der Geschichte Europas und Afrikas der vergangenen 500 Jahre verknüpft. Grundlage der Ausstellung sind Bilder des Künstlers William Adjété Wilson aus seinem Werk „L’Ocean Noir“.

Bergheim: Projekt von ASH Sprungbrett

Die Ausstellung haben Julia Wiebecke und Cornelia Colling, Referentinnen des Projekts „Ehrenamt in der Arbeit mit Geflüchteten“ des Vereins ASH-Sprungbrett, nach Bergheim geholt. Colling hatte sie und einen Vortrag von Serge Palaise anderwo schon einmal gesehen. Es gehe darum, den Fokus darauf zu legen, was Flucht und Vertreibung eigentlich heißen, erklärt Vereinsvorstand Julian Beywl. Viele Geflüchtete, mit denen der Vereins seit Jahren arbeite, brächten ihre eigene Geschichte mit, hätten ihr eigenes Päckchen zu tragen. Mit dieser Ausstellung wolle man aber noch einen Schritt weitergehen und den Fokus nicht nur auf das Heute , sondern auch auf das Damals legen.

Der Kontinent Afrika habe eine Historie, die geprägt ist von Kolonialisierung und Sklaverei. Auch Deutschland habe seinen Teil dazu beigetragen. „Wir müssen uns mit unserer Geschichte auseinandersetzen, um gute Antworten zu bekommen“, betont Beywl.

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Man könne die aktuelle Situation nicht ohne den geschichtlichen Zusammenhang betrachten, meint Julia Wiebicke. Afrikanische Länder lieferten viele Rohstoffe in die Industrienationen, sie machten sich von ihnen abhängig. Und so sei ein Machtgefüge entstanden.

Zum Abschluss der Ausstellung am Montag, 22. November, kommt Serge Palaise selbst nach Quadrath-Ichendorf zu einem Vortrag ins Kulturzentrum Gleis 11, von 19 bis 20.30 Uhr. Anmeldung per E-Mail unter ehrenamt@ash-sprungbrett.de.

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