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BergheimAuf der Erft sammelte Olympiasiegerin Funk ihre ersten Wettkampferfahrungen

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Die junge Ricarda Funk unternimmt erste Paddelschläge auf der Erft.

Die junge Ricarda Funk unternimmt erste Paddelschläge auf der Erft.

Bergheim – Kanu-Olympiassiegerin Ricarda Funk stand die Freude ins Gesicht geschrieben und sie konnte ihren Erfolg kaum fassen. „Mein Traum ist Realität geworden“, sagte die 29-Jährige überwältigt nach ihrem Ritt durch den anspruchsvollen Wildwasserkanal von Tokyo. Nun hofft die Sportsoldatin: „Vielleicht hat jetzt auch der Nachwuchs mal Bock, ins Boot zu steigen und mit den Wellen zu tanzen.“

Diesen Nachwuchs gibt es beim Kanuklub Bergheim, bei dem Ricarda Funk ihre ersten Paddelschläge auf der Erft unternahm. Der Gewinn der ersten Goldmedaille für das deutsche Olympiateam hat auch in der Kreisstadt große Freude ausgelöst, und ein bisschen strahlt der Glanz des Edelmetalls auch auf Bergheim ab.

Auf der Erft sammelte Ricarda Funk ihre ersten Wettkampferfahrungen

Die Slalom-Kanutin hat als junge Sportlerin und Mitglied des Kanuklubs Bergheim/Erft auf dem gleichnamigen Fluss ihre ersten wertvollen Wettkampferfahrungen gesammelt und ihre ersten Siege gefeiert, bevor die in Ahrweiler geborene Wassersportlerin zum Kanuklub Bad Kreuznach wechselte und dort in die deutsche und internationale Spitzenklasse aufstieg. Bei den Heimrennen am Zievericher Bootshaus war Ricarda Funk viele Jahre lang eine gern gesehene Teilnehmerin. Auf der anderen Seite steht im September diesen Jahres wieder das Slalomrennen in Bad Kreuznach auf dem Terminkalender der Bergheimer.

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Die Olympischen Spiele waren stets der Traum von Ricarda Funk. 2016 hatte sie die Qualifikation für Rio verpasst. „Ich war danach unglaublich traurig und enttäuscht, weil ich meine mögliche Leistung nicht abgerufen hatte. Dann stand aber für mich fest: Tokio ist mein Ziel“, berichtete die Olympiasiegerin rückblickend. Jetzt ging der Traum in Erfüllung.

„Ich kann es überhaupt noch nicht realisieren, aber dafür habe ich fünf Jahre lang wirklich hart gearbeitet“, fasste sie nach der Siegerehrung zusammen. Von Tokio schickte sie Grüße in die Heimat und erinnerte an die schrecklichen Bilder von der Flutkatastrophe in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Boothaus in Bergheim bleibt vom Hochwasser verschont

„Noch einmal glücklich davon gekommen“ ist bei den Überschwemmungen an Erft, Rur und Ahr der Bergheimer Kanuklub. Das Boothaus in Bergheim-Zieverich blieb verschont, jedenfalls soweit das äußerlich erkennbar ist. Die Verantwortlichen um Sportwart Klaus Meyer hoffen, dass sich keine versteckten Spätschäden zeigen. Die vorsorglich weggeräumte Einrichtung soll wieder an ihren Platz gestellt, die Sandsäcke entfernt und das Gelände gesäubert werden.

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Froh darüber, dass „nach langem Warten“ auf der Erft auch wieder in Gruppen (bis zu 20 Personen) trainiert werden darf, sind die Mitglieder des Kanuklubs Bergheim. Jeweils von 18 bis 19.30 Uhr steht der Slalomkurs am Bootshaus dienstags für die Slalomgruppe, mittwochs für Kinder und Jugendliche und donnerstags für die Damengruppe zur Verfügung. Für die Wettkampfmannschaften stehen im August die Kanu-Slaloms in Unna und Dorsten auf dem Terminkalender. Im September werden die Kreismeister ermittelt.

Kanuklub Bergheim/Erft entwickelt zwei Schwerpunkte

Der Verein hat im Laufe einiger Jahrzehnte zwei Schwerpunkte entwickelt: Slalom als Wettkampfsport und den Kanusport für Wanderfahrer. Beide Arten werden sowohl in Kajaks als auch in Canadiern betrieben. Kanutouren bieten die Möglichkeit zu Tages-, Wochenendtouren und längeren Fahrten.

„Anfänger finden bei uns durch erfahrene Anleitung für den Einstieg in den Kanusport. Fahrten auf einfachen Gewässern, Erlernen der Paddeltechnik auch im schwierigen Wasser lassen jeden den von ihm gewünschten Grad der Qualifikation erreichen“, wirbt der Klub auf seiner Homepage. Der Olympiasieg von Ricarda Funk dürfte das Interesse am Kanusport und dem Bergheimer Verein neu beflügeln.

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