Klimaschutz in BergheimSo steht es um die regenerativen Energien in der Kreisstadt

Lesezeit 2 Minuten
Die Konzentrationszone für Windkraftanlage auf der Fischbachhöhe befindet sich in einem Landschaftsschutzgebiet.

Die Konzentrationszone für Windkraftanlage auf der Fischbachhöhe befindet sich in einem Landschaftsschutzgebiet.

Bergheim – Vor Kurzem hat der Bergheimer Stadtrat ein Klimaschutzkonzept für die Kreisstadt verabschiedet. Das Aus für die Kohle kommt wahrscheinlich 2030 und nicht, wie bisher geplant, 2038. Die Stadtverwaltung hat dem Ausschuss für Planung und städtische Betriebe jetzt den Stand in Sachen regenerative Energien vorgestellt.

Grundlage für die Ausweisung von Flächen für Windkraft- und Photovoltaikanlagen sei eine 2017 rechtsverbindlich gewordene Änderung des Flächennutzungsplans („Flächen für die Nutzung erneuerbarer Energien“), teilt die Verwaltung mit. In der ersten Sitzung des Klimaausschusses im kommenden Jahr soll über die Windstrategie beraten werden, die Grünen hatten dazu einen entsprechenden Antrag eingereicht.

Vier Zonen für Windräder in Bergheim

Der Flächennutzungsplan weist für Bergheim vier Windparks aus, in denen Anlagen gebaut werden könnten: Windpark Paffendorf, Windpark Fischbachhöhe, Windpark Stommelner Höhe und Windpark Wiedenfelder Höhe. Ausgeschöpft sei das Potenzial dort noch nicht, heißt es weiter von der Stadtverwaltung. Zwar lägen die planungsrechtlichen Grundlagen vor, aber gebaut werden könnten Windräder nur, wenn der Rhein-Erft-Kreis als Immissionsschutzbehörde die Genehmigung erteilt habe.

Grünen geht es nicht schnell genug

Überhaupt nicht einverstanden mit dem Umgang mit Windkraft in der Kreisstadt sind die Grünen.

Sie hatten im März bereits einen Antrag für eine Windstrategie gestellt, der von den Mehrheitsfraktionen abgesetzt wurde mit Blick auf das später beschlossene Klimaschutzkonzept. Bis heute hat es der Antrag nicht zur Abstimmung in einer Ausschusssitzung gebracht. Grünen-Fraktionsvorsitzender Peter Hirseler sagt nun, Verwaltung und CDU-Mehrheit säßen notwendige Entscheidungen aus.

Im Klimaschutzkonzept gebe es zwar die Forderung nach großen Windkraftanlagen, aber keine weiteren Aussagen zu Betreiberschaft oder Bürgerbeteiligung. (nip)

Zwei Prozent der Gesamtfläche Bergheims sind derzeit für Windenergienutzung ausgewiesen. Es gibt 14 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 36,3 Megawatt. Zurzeit stünden Repowering-Projekte an. Das heißt, ältere Anlagen werden zurückgebaut und durch moderne ersetzt. Sie sollen etwa 13 Millionen Kilowattstunden im Jahr erzeugen. Damit könnten mehr als 3700 Vierpersonenhaushalte mit erneuerbarem Strom versorgt werden, hat die Verwaltung ausgerechnet. Fünf moderne Windkraftanlagen würden somit für Bergheim ausreichen. Im August ist laut Stadtverwaltung für den Windpark Stommelner Höhe ein modernes Windrad genehmigt worden, für ein weiteres ist die Genehmigung angefragt. Dafür sollen vier alte Windräder zurückgebaut werden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Weiterhin gibt es in der Kreisstadt 792 Photovoltaikanlagen auf Dächern mit 10,9 Megawatt Leistung und eine Freifläche mit 1,7 Megawatt. Die Stadt wolle auch auf kommunalen Dächern mehr Photovoltaikanlagen bauen, um damit der Bevölkerung als Vorbild zu dienen, heißt es in der Vorlage.

Rundschau abonnieren