Schaufenster im WohnzimmerBergheimer Händler können jetzt online unterstützt werden

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Nicht viel los an einem Lockdown-Vormittag in der unteren Fußgängerzone. Herman-Josef Falterbaum (l.) und Christian Karaschinski wollen dem mit einer lnternet-Plattform entgegenwirken.

Nicht viel los an einem Lockdown-Vormittag in der unteren Fußgängerzone. Herman-Josef Falterbaum (l.) und Christian Karaschinski wollen dem mit einer lnternet-Plattform entgegenwirken.

Bergheim – Nicht viel los in der Fußgängerzone. Das liegt daran, dass die Läden wegen des Lockdowns geschlossen sind, aber auch an der ohnehin immer größeren Konkurrenz durch den Onlinehandel. Eine Internetplattform – Arbeitstitel „Schaufenster-bm“ – soll dem Ausbluten des Einzelhandels in Bergheim künftig Paroli bieten.

Erdacht von den CDU-Stadtverordneten Hermann-Josef Falterbaum und Christian Karaschinski, soll die Plattform, die ein zu gründender Verein betreiben soll, so funktionieren: Die Bergheimer Händler präsentieren ihr Angebot im Netz zum rund um die Uhr möglichen Wohnzimmer-Schaufensterbummel. Im Laden kann der Kunde später das auserkorene Produkt anfassen, anprobieren, in Augenschein nehmen und, wenn es ihm danach immer noch gefällt, kaufen und gleich mit nach Hause nehmen.

Keine Vorkasse

„Für den Käufer entfallen Vorkasse und lästiges Retournieren bei Nichtgefallen“, stellt Falterbaum als ein großes Plus heraus. Schon allein dadurch sei eine lokale digitale Plattform „attraktiver als der Onlinehandel“.

Zielgruppen sind in erster Linie die klassischen Fachgeschäfte, Dienstleister, Gastronomen, Handwerker, Künstler und Landwirte mit Hofläden. Schnell wechselnde Sonderangebote, Rabattaktionen oder das Menü des Tages sollen für „Vielfalt und schnelllebige Angebote“ stehen. Auf die Seite gelockt werden sollen die Bergheimer auch durch Auftritte von Vereinen, gemeinnützigen Beratungsstellen, Parteien und Kirchen, kurz: dem gesamten öffentlichen Leben.

„Das soll eine lebende Seite für Bergheim werden“

„Es geht nicht darum, in den Preiskampf der Online-Händler einzusteigen, sondern die Stärken der lokalen Anbieter herauszustellen“, betont Falterbaum. „Das soll eine lebende Seite für Bergheim werden, die für Identifikation und damit Kundenbindung sorgt“, erhofft sich Karaschinski.

Die Ideengeber haben jetzt den politischen Antrag auf städtische Unterstützung gestellt. Als Anschubfinanzierung sollen in den ersten beiden Jahren jeweils 19 800 Euro bereitgestellt werden, gegebenenfalls abzüglich Bundes- oder Landesförderung.

Händler sind angetan

Angepeiltes Ziel sind zunächst 20 teilnehmende Einzelhändler. „Dann müsste jeder Teilnehmer 22 Euro im Monat bezahlen“, hat Karaschinski errechnet. Bei mehr Teilnehmern entsprechend weniger. Schon bei 75 Einzelhändlern als Nutzer könnte die Stadt aus der Starthilfe entlassen werden, rechnen Falterbaum und Karaschinski vor.

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Bei den Bergheimer Händlern der Werbe- und Interessengemeinschaft (Wig) kommt die Idee, die Falterbaum bei deren jüngster Versammlung vorgestellt hat, gut an. Geschäftsführer Thomas Engelhard betont: „Wir nehmen jeden Strohhalm, der uns gereicht wird.“ Die Wig habe sich einmütig entschieden, das Projekt aktiv zu unterstützen.

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