Brühler kämpfen für die BleichePlatz hinter dem Kaufhofbau soll erhalten bleiben

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Eine Gruppe von Anwohnern macht sich für den Erhalt der Bleiche als unbebauten Platz stark.

Eine Gruppe von Anwohnern macht sich für den Erhalt der Bleiche als unbebauten Platz stark.

Brühl – Die jüngste Präsentation von Vorschlägen für eine Neubebauung des langjährigen Kaufhofstandorts zwischen Steinweg und Bleiche hat für Diskussionen gesorgt. Formal und inhaltlich. „Wir haben die späte und wenig aussagekräftige Ankündigung der Bürgerinformationsveranstaltung im Clemens-August-Forum vor wenigen Tagen als sehr unglücklich empfunden“, kritisiert Hajo Schmitz-Kretschmer die Stadtverwaltung.

Der 69-Jährige wohnt unweit des Warenhausgebäudes aus den 1970er-Jahren, das seit einiger Zeit von der Modekette Sinn genutzt wird. Wäre den Menschen bewusst gewesen, dass Investor und Architekt dort konkrete Entwürfe vorstellen, hätte die Veranstaltung eine andere Resonanz erfahren, ist Schmitz-Kretschmer überzeugt.

Bau mitten in Brühl

Auch die drei von den Verantwortlichen erläuterten Varianten für die Bebauung, die dem Abriss des einstigen Warenhauses folgen soll, betrachtet er kritisch. „Wichtig ist eine möglichst breite Diskussion in Bürgerschaft und Politik. Denn es geht um einen bedeutenden Bau an ganz zentraler Stelle“, so Schmitz-Kretschmer.

Besonderes Augenmerk verdient seines Erachtens die Bleiche. Der Platz an der Rückfront des alten Kaufhofs sei für Anwohner und Innenstadtbesucher von großer Bedeutung, diene als Treffpunkt, Spielfläche und Veranstaltungsstätte. Eine teilweise Bebauung, wie in zwei der drei vorgestellten Varianten angedacht, sei inakzeptabel.

150 Unterschriften gesammelt

Mit dieser Einschätzung steht er offenbar nicht alleine da. Der 69-Jährige und drei weitere Mitstreiter haben einen offenen Brief an die Stadtverwaltung aufgesetzt. Das Papier haben inzwischen rund 150 Bürger – vornehmlich aus der Innenstadt – unterzeichnet, um ihre Unterstützung zum Ausdruck zu bringen.

Kernforderungen sind der Erhalt der Bleiche als „unbebauter Platz in der Fortsetzung des Alten Friedhofs und in der Öffnung zur Kirche St. Margareta am Heinrich-Fetten-Platz“. Zudem müsse die Höhe des neuen Gebäudes an die umgebende Bebauung angepasst werden, heißt es da. Die vier Etagen plus Staffelgeschoss erachtet man offensichtlich als zu hoch.

Wohnraum für alle gefordert

Weiterhin fordert die Gruppe von Anwohnern, dass der mit dem Neubau entstehende Wohnraum für Familien und Menschen mit durchschnittlichem Einkommen finanzierbar sein müsse.

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Schmitz-Kretschmer glaubt, dass nicht nur die Menschen, die in unmittelbarer Nähe der künftigen Großbaustelle leben, ein großes Interesse an dem Projekt haben. „Ich bin davon überzeugt, dass das Thema alle Brühler interessiert“, sagt er. Daher könne er nicht ausschließen, dass aus der losen Gruppe von Anwohnern eine echte Bürgerinitiative erwachse.

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