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Gutes Zeugnis für das JugendamtMitarbeiter lösen Familienprobleme laut Studie schnell

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Lorenz Schmitz, Leiter des Brühler Jugendamtes, ist stolz auf die Arbeit seiner Mitarbeiter.

Lorenz Schmitz, Leiter des Brühler Jugendamtes, ist stolz auf die Arbeit seiner Mitarbeiter.

Brühl – Lorenz Schmitz blättert nicht ohne Stolz durch die vielen Seiten, auf denen die Ergebnisse der Untersuchung eines Mainzer Instituts dargestellt werden. „Diese Studie belegt, dass wir in Brühl bei der Hilfe für Familien, Kinder und Jugendliche gute Arbeit leisten“, sagt der Leiter des Jugendamts.

Das habe ihn zwar nicht überrascht, doch eine Bestätigung, gewissermaßen schwarz auf weiß, besitze durchaus Relevanz. „Schließlich fließt in diesen Bereich viel Geld. Das muss auch gerechtfertigt sein“, sagt der 62-Jährige.

Vier Millionen für Familien

Mehr als vier Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr in Brühl für familienunterstützende und -ersetzende Maßnahmen ausgegeben. Von Erziehungsberatung über Heimerziehung bis zur Vollzeitpflege – das alles wird mit städtischen Mittel gestemmt, um Kindern und Jugendlichen großenteils aus schwierigen familiären Verhältnissen einen besseren Start ins Leben zu ermöglichen.

Das Institut für Kinder- und Jugendhilfe aus Mainz (IKJ) prüfte nun anhand unterschiedlicher Parameter, welche Wirkung man mit diesen Investitionen erzielt und verglich die Daten mit dem Bundesdurchschnitt.

Dabei stellte sich heraus, dass Kinder und Jugendliche in Brühl zwar keine besseren Voraussetzungen beim Beginn von Hilfsmaßnahmen mitbringen, aber in deutlich größerem Maße Ressourcen hinzugewinnen. „Als Ressourcen bezeichnet man beispielsweise den Gesundheitszustand, die Selbstständigkeit, Interessen und Talente und die soziale Integration“, sagt Schmitz.

Über dem Bundesdurchschnitt 

Ebenfalls ein positiver Eindruck ergibt sich bei der Betrachtung der Veränderung von Defiziten wie Bindungs- und Angststörungen, Drogenmissbrauch und Essstörungen. In Brühl gelingt es den Mitarbeitern des Jugendamtes und den beauftragten Einrichtungen, derartige Probleme stärker zu reduzieren, als dies im Bundesdurchschnitt glückt.

Letztlich werden den Ergebnissen der Studie zur Folge auch die gesteckten Ziele häufiger und schneller erreicht. Kinder können dann beispielsweise wieder in ihre Familien zurückkehren oder ihre Schullaufbahn fortsetzen. „Was aus gesellschaftlicher Sicht selbstverständlich von großem Interesse und Nutzen ist“, sagt Schmitz.

Gemeinsame Lösungssuche

Dies gelinge, weil man mit den beteiligten Familien gemeinsam nach Lösungen suche und Ziele vereinbare, die in überschaubarer Zeit erreicht werden könnten. Manchmal gehe es darum, dass Kinder es wieder schafften, regelmäßig pünktlich in der Schule zu sein und ein Pausenbrot dabei zu haben.

Die zuständige städtische Dezernentin Stephanie Burkhardt ist ebenfalls stolz auf die Arbeit des Jugendamts. Zum guten Ergebnis hätte aber auch die gute Zusammenarbeit mit den freien Trägern der Jugendhilfe wie dem Kinderhaus Schumaneck, dem Caritasverband und dem Arbeiter-Samariter-Bund beigetragen.

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