Kampf gegen die WerbeflutBrühler Verbraucherzentrale verteilt kostenlose Aufkleber

Lesezeit 2 Minuten
Elke Bohnenberger, Umweltberaterin der Verbraucherzentrale in Brühl, will die Bürger beim Kampf gegen unerwünschte Werbung im Briefkasten unterstützen.

Elke Bohnenberger, Umweltberaterin der Verbraucherzentrale in Brühl, will die Bürger beim Kampf gegen unerwünschte Werbung im Briefkasten unterstützen.

Brühl – Die Brühler Verbraucherzentrale widmet sich dem Kampf gegen unerwünschte Werbung im Briefkasten. Dabei geht es in erster Linie darum, die Bürger dazu anzuregen, der Verschwendung von Ressourcen einen Riegel vorzuschieben.

„Jeder kann dazu beitragen, Papier zu sparen und Abfall zu vermeiden“, sagt Umweltberaterin Elke Bohnenberger von der Verbraucherzentrale.

Millionen Tonnen Müll

Die Expertin hat auch Zahlen bei der Hand, die die Dimension des Problems verdeutlichen: „Nach einer aktuellen Erhebung der Universität Gießen kommen im Jahr schätzungsweise zwischen 1,3 und 1,83 Millionen Tonnen Papier für unadressierte Werbung zusammen – das sind bis zu zehn Prozent des gesamten deutschen Papierkonsums.“ Werbebriefe, Postwurfsendungen, Prospekte seien oft nicht erwünscht und landeten ungelesen in die Altpapiertonnen. „Wie Umfragen und Beschwerden bei den Verbraucherzentralen zeigen, sind viele Verbraucher und Verbraucherinnen genervt von der Werbeflut“, sagt Bohnenberger.

Was sich tun lässt

Ein Aufkleber „Bitte keine Werbung“ sollte den Einwurf unerwünschter Werbung beenden.

Gegen persönlich adressierte Werbung helfen die Aufkleber jedoch nicht, sondern nur ein Schreiben an die betreffende Firma – am besten per Einschreiben oder per Fax mit qualifiziertem Sendebericht. Wer keine kostenlosen Zeitungen erhalten will, sollte den Hinweis „Keine Werbung und keine kostenlosen Zeitungen“ am Briefkasten anbringen. Ohne diesen Zusatz dürfen kostenlose Zeitungen eingeworfen weiterhin werden. Wenn der Aufkleber nicht beachtet wird, sollten Verbraucher den Herausgeber anschreiben. Wer keine Parteienwerbung bekommen will, sollte den jeweiligen Bezirks- oder Landesverband dieser Partei anschreiben und auffordern, Werbeeinwürfe zu unterlassen.

Generell gilt Vorsicht bei der Weitergabe von persönlichen Daten – vor allem bei der Teilnahme an Gewinnspielen und beim Surfen im Internet. Wer Adressen hinterlässt, erhält oftmals auch Werbung. (wok)

Die Lösung ist erstaunlich simpel: Abhilfe kann schon ein kleiner Aufkleber mit dem Aufdruck „Bitte keine Werbung“ am Briefkasten oder an der Haustür leisten. Laut der Expertin der Verbraucherzentrale hat der Bundesgerichtshof entschieden, dass werbende Unternehmen solche Aufkleber beachten müssen.

In Brühl hätten aber erst 22 Prozent der Haushalte bisher einen solchen Aufkleber am Briefkasten angebracht. „Da geht noch mehr, denn in einigen großen Städten liegt der Anteil bei weit über 50 Prozent“, sagt Elke Bohnenberger.

Das könnte Sie auch interessieren:

Derzeit verteilt die Verbraucherzentrale in Brühl die Aufkleber kostenlos. In der Beratungsstelle, Carl-Schurz-Straße 1, 50321 Brühl, gibt es neben dem Aufkleber auch Aktionspostkarten, mit denen Verbraucher Firmen auffordern können, adressierte Werbung zu unterlassen oder sich an den Aufkleber „Keine Werbung einwerfen“ zu halten. „Wer keine Möglichkeit hat vorbeizukommen, kann den Aufkleber auch per Mail bestellen. Der Versand ist kostenlos“, sagt Bohnenberger.

Rundschau abonnieren