Nur Logistik bleibt in BrühlRenault verlegt Hauptsitz nach Köln-Mülheim

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Seit 1959 hat Renault einen Sitz in Brühl. Jetzt zieht die Verwaltung nach Köln.

Brühl-Vochem – Die Zentrale der Renault Deutschland AG wird sich aus Brühl verabschieden. Das Unternehmen verlässt den bisherigen Standort im Stadtteil Vochem und wird künftig seinen Hauptsitz in Köln-Mülheim unterhalten. Dies bestätigte Renault auf Anfrage.

Lage und Größe des neuen Sitzes in Köln-Mülheim noch unklar

Am neuen Standort, der modernen technischen Arbeitsanforderungen gerecht werde, sei effizienteres Arbeiten möglich, sagte Sarah Grassmann, Senior-Referentin in der Unternehmenskommunikation der Renault Deutschland AG. Details zum Zeitpunkt des Umzugs und der Lage des künftigen Standorts wollte sie nicht mitteilen. Darüber soll die Öffentlichkeit erst in den kommenden Wochen informiert werden.

Ganz verschwinden wird Renault, das seit 1959 einen Sitz in Brühl unterhält, aber nicht aus dem Vochemer Gewerbegebiet. Während Marketing, Einkauf und Verwaltung künftig im rechtsrheinischen Köln eine Bleibe finden werden, wird der Logistikbereich des Autobauers am bisherigen Standort an der Renault-Nissan-Straße bleiben. Von den dortigen Hallen aus versorgt das Unternehmen Werkstätten in ganz Deutschland mit Ersatzteilen.

Logistikbereich von Renault wird in Brühl ausgebaut

„Dieser Logistikbereich wird sogar ausgebaut werden“, sagte Grassmann. Die betroffenen Mitarbeiter wurden dem Vernehmen nach bereits Ende vergangenen Jahres über den bevorstehenden Umzug informiert. Derzeit sind in Brühl rund 400 Menschen beschäftigt. Aus Mitarbeiterkreisen verlautete, dass rund ein Drittel in der Logistik tätig ist.

Die Brühler Politik äußerte ihre Sorgen angesichts des teilweisen Abschieds des Autobauers. Schnellstmöglich müssten alternative Nutzungen in ähnlicher Größenordnung auf den Tisch, auch um das Angebot an Arbeitsplätzen aufrechtzuerhalten und die Einkünfte aus der Gewerbesteuer nicht vollends einbrechen zu lassen, forderte der CDU-Fraktionsvorsitzende Holger Köllejan. Er wünscht sich ein verstärktes Engagement des Bürgermeisters Dieter Freytag für die ortsansässigen Unternehmen.

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„Gerade von einem sozialdemokratischen Bürgermeister wäre ein energischerer Einsatz für den Erhalt von Arbeitsplätzen zu erwarten“, sagte der neue Vorsitzende der CDU Brühl, André Hess. Freytag (SPD) war für eine Stellungnahme kurzfristig nicht zu erreichen. Der stellvertretende Bürgermeister Robert Saß (Grüne) nannte den bevorstehenden Abschied einen herben Verlust. Auch weil der Unternehmenssitz der Stadt Brühl international Bekanntheit verschafft habe. 

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