Schüler heim geschicktBrühler Schule geschlossen, weil Reinigungskraft nicht erschien

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Um die Barbaraschule zu säubern, musste ein Ersatz-Reinigungsdienst gerufen werden.

Brühl-Kierberg – Für viele der rund 200 Schülerinnen und Schüler der Kierberger Barbaraschule endete die erste Unterrichtswoche nach den Sommerferien früher als erwartet. Als sie am Freitagmorgen zur Grundschule kamen, wurde ihnen mitgeteilt, dass kein regulärer Unterricht stattfinden könne. Andere Kinder machten sich erst gar nicht auf den Weg, denn auch per Whatsapp und telefonisch erreichte die Eltern kurz vor dem Unterrichtsbeginn die Kunde vom Schulausfall. Der Grund war nicht etwa ein positiver Corona-Test im Kollegium oder in der Schülerschaft, sondern das Nichterscheinen des Putzdienstes am Donnerstag nach Schulschluss.

„An der KG Barbaraschule wurde am Morgen durch das Lehrpersonal festgestellt, dass am Vortag keine Reinigung des Schulgebäudes stattgefunden hat“, teilte die Stadtverwaltung mit. Vorgesehen sei aber eine tägliche Reinigung. Offenbar herrschte daraufhin bei der Verantwortlichen in der Verwaltung Sorge, dass mangelnde Hygiene böse Folgen haben könnte.

Die Verwaltung betonte, es handele sich um eine Vertragspflichtverletzung der Reinigungsfirma. Dem Unternehmen sei bereits mitgeteilt worden, dass die Reinigungskraft, die eigenmächtig nicht gekommen sei, dass Gebäude nicht mehr betreten dürfe. Die Reinigung habe kurzfristig eine Springerkolonne übernommen.

Kritik an Informationspolitik der Schule

Die Sorgen der Verantwortlichen kann die Mutter eines Schülers, die anonym bleiben möchte, nachvollziehen. Ärgerlich sei der Vorfall dennoch, findet sie. Dass die Putzleute einfach nicht kommen, sei der eine Aspekt, der andere sei die späte Information der Eltern. „Das lief doch alles recht chaotisch ab. Immerhin hat die Klassenlehrerin angerufen und sich erkundigt, ob das Kind wieder zu Hause angekommen ist“, sagt sie.

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Nach ihrem Wissen sei auch kein Kind ohne Rücksprache mit den Eltern einfach wieder fortgeschickt worden. Doch manche hätten wohl ohne Wissen von Eltern oder Lehrern noch auf dem Weg kehrt gemacht, weil Mitschüler ihnen vom Schulausfall erzählt haben. Zudem habe sie sich als berufstätige Frau nun spontan um eine andere Betreuung kümmern müssen.

Lösungen für Übermittagsbetreuung gefunden

Die Stadt betonte derweil, die die Schulleitung habe lediglich alle Kinder zurückgeschickt, die zu Hause betreut werden können. Acht Lehrkräfte hätten sich dann um ein Online-Unterrichtsangebot gekümmert, die übrigen Kinder seien zunächst auf dem Schulhof von weiteren acht Lehrkräften unterrichtet worden.

Pia Gies, Vorsitzende des Fördervereins, erklärte, auch für die Übermittagsbetreuung habe man Lösungen gefunden. Sie hält das Vorgehen für richtig. „Das vom Land vorgegebene Hygienekonzept ist verbindlich. Man muss sich also an die Regeln halten, unabhängig davon, ob man diese im Einzelfall aus seiner persönlichen Sicht richtig findet oder nicht“, sagte Gies.

Die Schulleitung wollte sich zu den Ereignissen nicht äußern. Von Montag an soll der gewohnte Unterricht wieder stattfinden.

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