Von Brühl nach Nettersheim1600 Frauen und Männer gingen beim Megamarsch an den Start

Lesezeit 3 Minuten
In voller Ausrüstung machten sich die Frechener Wehrleute auf den Marsch über 100 Kilometer bis Nettersheim.

In voller Ausrüstung machten sich die Frechener Wehrleute auf den Marsch über 100 Kilometer bis Nettersheim.

Brühl – Lange bevor um 16 Uhr das Startzeichen erschallte, wimmelte es am Samstag auf dem Parkplatz vom Heider Bergsee nur so von Sportlern. Am Ende gingen zwischen 16 und 17 Uhr insgesamt 1600 Frauen und Männer aus ganz Deutschland und den europäischen Nachbarländern in vier Gruppen bei nasskaltem Wetter an den Start. Und mittendrin marschierte auch Heinrich Dahmen (62) aus Kerpen mit. Er wirkte allerdings wie ein Exot. Alle Wanderer um ihn herum trugen nämlich zum größten Teil lange Hosen, funktionelle Jacken und Westen und rustikal wirkende Wanderschuhe. Nicht jedoch der 62-Jährige aus Kerpen.

Er ging den 100 Kilometer langen, 24-stündigen Megamarsch von Brühl nach Nettersheim barfuß und in kurzer Hose an. „Seit vier Jahren laufe ich nur noch barfuß“, sagte er. Und viele Spendenläufe habe er seitdem schon bezwungen. Allerdings empfinde auch er die Strecke als besondere Herausforderung.

Längster Barfußlauf

„Mein längster Barfußlauf betrug bisher erst 55 Kilometer“, sagte er wenige Minuten vor dem Start. Auch die Freiwilligen Feuerwehrleute aus Frechen, Stephan Braun (30), Stefan Backes (30) und Benjamin Averbeck (36), hatten sich kurz vor 16 Uhr mit ihren beiden Kameraden Stephan Rudolph (34) und Tim Lade (28) längst in der langen Startreihe eingeordnet.

Barfuß marschierte auch Heinrich Dahmen aus Kerpen mit.

Barfuß marschierte auch Heinrich Dahmen aus Kerpen mit.

Anders als Dahmen, der sich sogar seiner Schuhe für den Megalauf entledigt hatte, hatten sich Braun, Backes und Avenbeck allerdings noch zusätzliches, rund 20 Kilogramm schweres Gepäck aufgeladen. Denn sie gingen in voller Feuerwehr-Ausrüstung, mit Helm, Einsatzkleidung und der Atemschutzausrüstung auf dem Rücken. Ihre Sauerstoffflasche hatten sie allerdings ein bisschen präpariert und zum Trinksystem mit direkter Strohhalmverbindung zum Mund umgerüstet.

Ein bisschen verrückt

„Natürlich haben wir auch im Vorfeld für diesen Marsch trainiert“, erklärte zum Beispiel Avenbeck. So seien sie ebenfalls in voller Montur auch beim Frechener Frühlingslauf und beim Treppenlauf in Köln gestartet. „Ja, ein bisschen muss man auch verrückt sein, um sich auf solch ein Abenteuer einzulassen“, lachte Avenbeck. Doch er und seine Kameraden sehen es sportlich. Lautet doch ihr gemeinsames Motto: „Der Weg ist das Ziel.“ Noch nie zuvor seien sie schließlich 100 Kilometer am Stück gegangen. „Doch genau darin liegt ja auch die Herausforderung“, erklärte Tim Lade. Außerdem gingen sie ja nicht nur für sich, sondern vor allen Dingen für den guten Zweck.

Insgesamt machten sich am Samstagnachmittag trotz regnerischen Wetters 1600 Teilnehmer beim Megamarsch auf ins ferne Nettersheim.

Insgesamt machten sich am Samstagnachmittag trotz regnerischen Wetters 1600 Teilnehmer beim Megamarsch auf ins ferne Nettersheim.

Und darauf komme es ja schließlich an. „Schon im Vorfeld haben wir knapp 4500 Euro an Spendengeld gesammelt“, sagte Backes. Das Geld sei für den Verein Paulinchen bestimmt. Dabei handelt es sich um eine gemeinnützige Organisation, die Kindern hilft, die Opfer von Brandverletzungen wurden. Auch alle Spenden, die bei nach dem Megamarsch unter dem Verwendungszweck „Spendenmarsch Feuerwehr Frechen“ eingehen, sollen der Hilfsorganisation Paulinchen in vollem Umfang zugute kommen.

www.paulinchen.de

Rundschau abonnieren