ElsdorfBrachliegende Sportplätze werden umfunktioniert

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Auf dem Rasensportplatz sind inzwischen die Tore, Fangzäune und Geländer am Spielfeldrand abgebaut.

Auf dem Rasensportplatz sind inzwischen die Tore, Fangzäune und Geländer am Spielfeldrand abgebaut.

Elsdorf – „Es wird ein Teil der Sportplätze als Bolzplatz erhalten“ zitierte die Stadtverwaltung einen Ratsbeschluss aus dem vergangenen Jahr. In Oberembt hat die Umwandlung in ein ökologisch genutztes Gelände begonnen. Die im Ort zu hörende Sorge, dass die Jugend nirgends mehr freizeitmäßig gegen den Ball treten kann, ist daher, ebenso wie in Grouven, unbegründet.

Hans-Dieter Klüger, ehemaliger Ortsvorsteher von Oberembt, hat sich nach mehreren besorgten Anfragen aus dem Dorf an den Bürgermeister gewandt und um genau diese Lösung gebeten. Auf dem Rasensportplatz sind inzwischen die Tore, Fangzäune und Geländer am Spielfeldrand abgebaut. Eine hinter dem Spielfeld gelegene Fläche, auf der sich die Mannschaften warmlaufen konnten, wurde kürzlich bepflanzt, teils mit Bäumen aus einer Spende der Volksbank. Statt Rasen wachsen dort jetzt Ahorn, Eiche, Buche und andere Gewächse.

Plätze liegen seit Jahren brach

Nachdem die Vereine BV Oberembt und FC Grouven seit Jahren nicht mehr existieren, liegen die Plätze außer bei gelegentlichen Freizeitkicks brach. Allein die Mitarbeiter des Bauhofs nutzen die Fläche noch regelmäßig, um den Rasen zu mähen. In den nächsten Tagen wird das Flutlicht abgebaut. Voraussichtlich im Frühjahr soll das Gelände bepflanzt werden.

Beschlossene Sache ist es, die Plätze als Ausgleichsfläche für anderenorts zu erschließendes Bauland in petto zu halten. Dafür wurde beim Kreis ein Öko-Ausgleichskonto angelegt. Erhalten werden soll in Oberembt und in Grouven ein jeweils 800 bis 1000 Quadratmeter großer Bolzplatz. „Einen anderen Platz zum Fußballspielen gibt es im Ort nicht“, betont Klüger, der selbst viele Jahre als Jugendtrainer im Verein aktiv war.

„Unverständlich“ findet er, dass Ausgleichsflächen in Oberembt geschaffen werden für Bauprojekte in Elsdorf-Mitte. „Die Flächen sollten grundsätzlich dort ausgewiesen werden, wo sie auch wegfallen“, betont er mit Nachdruck.

Ähnlich ist die Situation in Grouven. „Da der Verein den Platz vor Jahren selbst hergerichtet hat, hängt da viel Herzblut dran“, sagt Ortsvorsteher Dieter Buschmann. Er hofft darauf, dass der Platz noch nicht so bald umgewandelt wird. Bislang ist er unverändert nutzbar, „aber man sieht nur selten jemanden dort“, räumt Buschmann ein. Die Stadt will den Platz unangetastet lassen, bis der ökologische Ausgleich benötigt wird. Der Vorplatz soll ebenfalls im nächsten Jahr bepflanzt werden.

Kein Bedarf in Niederembt

In Niederembt existiert der Fußballverein zwar noch, Ligamannschaften und Trainingsbetrieb können die Blau-Weißen aber auch schon seit Jahren nicht mehr vorweisen. Dort wird kein Bolzplatz benötigt. Es gibt einen neben dem Friedhof, direkt am Finkelbach. „Das Stadion mit dem Aschenplatz verwahrlost zusehends“, klagt die dortige Ortsvorsteherin Sophia Schiffer. Auf Dauer könne man den Platz wohl nicht halten, „aber so kann es auch nicht bleiben“.

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Schiffer will die Bürger zur Frage der Neunutzung einbeziehen. Sie denkt an einen Abenteuerspielplatz, einen Naturerlebnispfad oder einen Generationenpark, eingebettet in neu anzupflanzende Grünanlagen. Dazu sei jedoch auch das Engagement von Sponsoren und die Nutzung von Fördertöpfen erforderlich. Denn vor jeder neuen Nutzung muss der Tennenbelag kostenträchtig abgetragen und entsorgt werden . „Auf jeden Fall soll der Platz für das Dorf erhalten bleiben“, sagt Schiffer.

Das Stadion des FC Blau-Weiß Niederembt, der sich auf Fitnesstraining im Vereinsheim und Boule auf der kürzlich vor dem Clubhaus angelegten Bahn verlegt hat, ist derzeit nicht als Öko-Ausgleichsfläche vorgesehen.

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